: Turm der Signale am Breitscheidplatz
■ Gestern starteten die Bauarbeiten für das 120 Meter hohe „Zoofenster“-Hochhaus
Wohl kaum hat der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen das Wort „Signal“ so oft in den Mund genommen wie gestern. „Das Haus“, sagte Diepgen, sei ein „Signal“. Seine Realisierung habe „Signalwirkung“ für den wirtschaftlichen Aufschwung in der City West. Schließlich bilde das Projekt ein städtebauliches „Signal“ für die Zukunft des Breitscheidplatzes.
In der Tat bedeutet der gestrige „erste Spatenstich“ für den Neubau des Hochhauses „Zoofenster“ an der Gedächniskirche eine Zäsur für die City West. Denn mit dem Bau des 120 Meter hohen Turms des Architekten Christoph Mäckler endet ein fast zehnjähriger Streit zwischen dem Senat und dem Bezirk Charlottenburg sowie den Investoren über die bauliche Höhengestaltung der City West. Investoren wie „Brau und Brunnen“ und die „Itag“ hatten seit längerem darauf gedrängt, das westliche Zentrum in eine Downtown umzugestalten. Nach dem Mäckler-Bau werden jetzt weitere geplante Hochhäuser, wie etwa an der Kantstraße und an der Budapester Straße, genehmigt werden müssen.
Das „Zoofenster“ wird einmal ein 37-geschossiges Vier-Sterne-Hotel mit 300 Zimmern, Geschäften, Büros und Wohnungen beherbergen. Die Fertigstellung des 250 Millionen Mark teuren Projekts ist für Juni 2002 geplant. Mit dem Rohbau soll im Februar 2000 begonnen werden.
Diepgen bezeichnete den Spatenstich als ein wichtiges Zeichen dafür, dass es „in den Schmuddelecken“ der West-City nun vorangehe. Das westliche Zentrum sei ein „zu bedeutender Ort“, der nicht in Rückstand geraten dürfe, betonte er. Der zum Teil „problematische Charakter“ der Kantstraße müsse überwunden werden.
Das „Zoofenster“ selbst wird nicht von der Brau und Brunnen-Gruppe realisiert werden, sagte gestern ein Firmensprecher. Aus „wirtschaftlichen Gründen“ werde das Projekt von der „CMG Centermanagement- und Verwaltungsgesellschaft mbH Ebertz & Partner“ gebaut. Rolf Lautenschläger
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen