■ beiseite: Oper
Udo Zimmermann, Intendant der Leipziger Oper und designierter Generalintendant der Deutschen Oper, hat angesichts des Ausscheidens von Kultursenator Peter Radunksi vor einer Rücknahme der vertraglich festgelegten Etaterhöhung für das Haus gewarnt. „Ich verhandle nicht noch einmal. Eher würde ich von der ganzen Sache Abstand nehmen“, sagte Zimmermann der Welt. Die Schulden der Deutschen Oper von derzeit 10,8 Millionen Mark müssten getilgt sein, dazu müsse der Etat um 3,4 Millionen Mark aufgestockt werden. „Um dieses Bedingungsgefüge habe ich mich lange bemüht“, betonte Zimmermann.
Zu seinem Verhältnis zum Generalmusikdirektor der Deutschen Oper, Christian Thielemann, sagte Zimmermann: „Die Zusammenarbeit mit Thielemann ist nicht unkompliziert.“ Thielemann bestreite das Letztentscheidungsrecht des Intendanten. „Das kann und darf schon im Sinne der Gesamtverantwortung für ein Haus nicht in Frage stehen“, unterstrich Zimmermann. Er achte die künstlerische Arbeit Thielemanns. Aber das schließe nicht aus, dass künftig auch andere Dirigenten an der Deutschen Oper arbeiten würden. Zimmermann nannte Kent Nagano oder Esa-Pekka Salonen, mit denen bereits Projekte für die Saison 2000/01 geplant seien. Den Streik der Orchester-Musiker, die im Kampf um die Medienpauschale zwei Aufführungen von Schönbergs „Moses und Aron“ kippten, nannte Zimmermann „eine Verzweiflungstat“. Schauplatz solcher Auseinandersetzungen dürfe nie die Bühne sein. „Da haben die Musiker ein Eigentor geschossen“, sagte er und kündigte an, ab 2001 würden die Planstellen im Orchester von 124 auf 135 erhöht. Das sei „eine Riesentat“ und koste die Deutsche Oper eine Million Mark.
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