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KFOR verstärkt Kontrollen

■ Zagreb evakuiert Kroaten aus dem Kosovo. Deutscher Soldat bei Unfall getötet

Priština (AP) – Die internationale KFOR-Schutztruppe will jetzt auf die zunehmende Zahl von Übergriffen militanter Albaner auf Angehörige der serbischen Minderheit im Kosovo reagieren. So sollen künftig mehr Soldaten an Brennpunkten stationiert werden, wie Bundeswehrgeneral Klaus Reinhardt am Samstag auf seiner ersten Pressekonferenz als neuer KFOR-Oberbefehlshaber mitteilte. Allein in der Provinzhauptstadt Priština sollen 2.200 Soldaten zusätzlich eingesetzt werden. In der zwischen beiden Volksgruppen geteilten Stadt Kosovska Mitrovica wurden laut Angaben Reinhardts zusätzliche Kontrollpunkte errichtet.

Letzter Auslöser der verstärkten Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Kosovo-Serben war der Angriff auf einen serbischen Flüchtlingskonvoi am vergangenen Mittwoch in Pec. Dabei wurden 18 Serben verletzt und 15 Fahrzeuge in Brand gesetzt. Danach warf Russland auf einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates in New York der Nato vor, die Serben im Kosovo nicht ausreichend zu schützen. Nach Angaben westlicher Diplomaten schloss sich China dieser Kritik an.

Die jugoslawische Regierung veröffentlichte am Samstag einen Bericht, wonach seit der Stationierung von Nato-Truppen im Kosovo am 12. Juni 267 Angehörige von Minderheiten getötet wurden. Opfer der insgesamt 2.599 Übergriffe waren demnach vor allem Serben, aber auch andere Bewohner, die nicht der albanisch-stämmigen Bevölkerungsmehrheit angehören.

Medienberichten zufolge richten sich die Übergriffe militanter Kosovo-Albaner zunehmend auch gegen die noch verbliebenen Kroaten im Kosovo. Deshalb wurden am Wochenende 293 Kroaten von ihrer Regierung nach Zagreb ausgeflogen.

Ein 31-jähriger Oberfeldwebel der Bundeswehr erlag am Samstag schweren Verletzungen, die er sich bei einer Erkundungsfahrt zuzog. Das mit vier deutschen Soldaten besetzte Fahrzeug rutschte drei Kilometer östlich von Prizren eine Böschung hinunter, wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte. Die drei übrigen Soldaten blieben unverletzt.

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