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■ Die anderenÜber das Erdbeben in der Türkei schreibt „Corriere della Sera“ / „Nesawissimaja Gaseta“ kommentiert die Haltung der USA zu russischen und europäischen Angelegenheiten / „La Repubblica“ zum Tschetschenien-Krieg / „L'Alsace-Le Pays“ zu Haiders Versuch, sich als Demokrat zu zeigen

Über das neue Erdbeben in der Türkei schreibt Corriere della Sera: Düzce ist halb zerstört. Aus den Trümmern wurden bereits fast 400 Tote geborgen. Aber es wird befürchtet, dass es viel mehr Opfer sein können. Und die Türkei lebt im Albtraum vor einem neuen apokalyptischen Beben.

Die russische Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta kommentiert die Haltung der USA zu russischen und europäischen Angelegenheiten: Tschetschenien ist jedoch nicht die einzige Frage, in der die westlichen Länder – vor allem die USA – in die Offensive gegen Russland gehen wollen. Die USA verfolgen die Linie eines Nato-zentrierten Systems der Sicherheit in der Region und weisen der OSZE die Rolle eines „Instruments der direkten Einwirkung“ auf den postjugoslawischen und postsowjetischen Raum zu. Wenn die Absichten zur Beeinflussung der Prozesse auf dem Balkan und in der GUS schon lange verwirklicht werden, so äußert sich diese Tendenz nun auch auf dem rein russischen Feld.

La Repubblica aus Rom schreibt zum Tschetschenien-Krieg: Grosny ist belagert, während russische Jagdflugzeuge und Hubschrauber die anderen tschetschenischen Städte bombardieren. In diesen Stunden geht die russische Armee zur finalen Attacke gegen die Unabhängigkeitskämpfer im Kaukasus über. Die Truppen haben nach der Einnahme in Gudermes die Nationalflagge gehisst. Die Militäraktion in Tschetschenien scheint täglich mehr darauf zu zielen, der Autorität Moskaus in der Rebellenrepublik wieder Geltung zu verschaffen.

Die französische L'Alsace-Le Pays zu Haiders Versuch, sich als Demokrat zu zeigen: Haider möchte, dass seine Partei an der künftigen Regierung beteiligt ist, was Sozialisten und Konservative ablehnen. Doch Bundespräsident Klestil weist den Gedanken einer Minderheitsregierung zurück. Also versucht Haider, ein demokratischeres Profil zu präsentieren, um davon zu überzeugen, dass seine Partei auf höchstem Niveau bei der Führung des Landes dabei sein kann. Doch seine wahre Natur kommt zum Vorschein, wenn er es ablehnt, sich zu entschuldigen. Und auch seine ausländerfeindlichen Erklärungen nimmt er nicht zurück. All das wussten die Demonstranten, die am Freitag auf die Straße gingen. Wie sie auch die geringe Bedeutung des „politischen“ Bedauerns Haiders kannten. Es wurde Zeit, dass sich „das andere Österreich“ manifestiert und gegen den marschiert, der den „Fremdenhass“ predigt.

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