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Nahost-Verhandlungen auf die Schiene gebracht

Israel und Syrien können mit substanziellen Friedensgesprächen beginnen

Shepherdstown (AP/AFP) – Israel und Syrien stehen vor der Aufnahme der ersten substanziellen Friedensgespräche seit fast vier Jahren. In Anwesenheit von US-Präsident Bill Clinton setzten sich der israelische Ministerpräsident Ehud Barak und der syrische Außenminister Faruk el Scharaa am Dienstag erstmals an einen Tisch und sprachen über generelle bilaterale Fragen, wie der Sprecher des US-Außenministeriums, James Rubin, mitteilte.

Rubin bezeichnete das Treffen der beiden Verhandlungschefs als „sehr produktiv“. „Angesichts der Hindernisse, die wir überwinden mussten, sind wir ziemlich froh über den Ausgang dieses Tages“, sagte Rubin: Die Verhandlungen seien „auf die Schiene gebracht“.

Ein Streit um die Tagesordnung hatte zuvor die Verhandlungen nahezu lahmgelegt. Beide Delegationen waren sich nicht einig über die zeitliche Abfolge der Gesprächsthemen. Während Israel zunächst Sicherheitsfragen klären wollte, beharrte Syrien darauf, mit den Verhandlungen über die Rückgabe der von Israel besetzten Golanhöhen zu beginnen.

Nach einem US-Vorschlag verständigten sich die beiden Delegationen darauf, die Gespräche aufzuteilen. Danach sollten vier Arbeitsgruppen parallel über die Themen Sicherheit, Wasserrechte, Grenzverlauf und Normalisierung der Beziehungen verhandeln. Der Grenz- und der Wasserausschuss sind bereits zu kurzen informellen Gesprächen zusammengetroffen. Rubin warnte allerdings vor zu hohen Erwartungen. Die Verhandlungen würden mindestens diese Woche dauern. Das Ende sei offen.

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