piwik no script img

Recycling auf die belgische ArtDioxinhühner zu Dioxinfutter

Brüssel (taz) – In Belgien kommt nichts um. Die dioxinverseuchten Hühner, die vergangenen Sommer tonnenweise geschlachtet wurden, weil sie mit dioxinverseuchtem Tiermehl gefüttert worden waren, sind ihrerseits wieder zu Tierfutter verarbeitet worden. Wie der Generaldirektor der belgischen Futtermittelfirma Rendac, Guido Vanderstappen, am Mittwoch vor dem belgischen Dioxin-Untersuchungsausschuss erklärte, gebe es keine gesetzliche Bestimmung, die das verbiete.

Bereits im Juni letzten Jahres war der Verdacht aufgetaucht, das Hühner-Dioxin sei über die Futtermittelkette weitergereicht worden. Damals waren auch in Schweine- und Rindfleisch erhöhte Werte von PCB festgestellt worden, das ein Indikator für die Belastung mit Dioxin ist. Konsequenzen aus dieser Vermutung zog die Ende Juni neu gewählte Regierung aber nicht.

An der Ignoranz hat sich seit dem nichts geändert: Ein Abgeordneter der an der Regierung beteiligten Sozialisten erklärte gestern, die toten Hühner müssten schließlich irgendwo hin. Die Müllentsorgung via Tiermagen werde erst beendet, wenn die EU entsprechende Richtlinien zum Tierfutter erlasse. Tatsächlich plant die Kommission eine Positivliste über Stoffe, die ihm Tierfutter enthalten sein dürfen.

Daniela Weingärtner

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen