: Helmut Kohl nach Tunesien
Betrifft: „Die geistig moralische Wende“, taz vom 21.1.2000
Zugetraut hat man es ihnen schon immer, aber irgendwie wollte man's nicht glauben. Jetzt wartet die gesamte Republik auf die Aufklärung der Komplexe „Leuna/Minol“ und „Eisenbahnerwohnungen“. Warum sollte ausgerechnet/ausnahmsweise diese Geschichte sauber gelaufen sein.
Und bei der CDU wird getarnt, getäuscht und gelogen bis zum Beweis des Gegenteils. Anschließend möchte man gefälligst gelobt werden, weil man sich ja (angeblich) um „Aufklärung“ bemüht hat. Diese Leute haben, nicht nur beim Geld, jegliche Bodenhaftung verloren.
Die Bürger finden die CDU-Spitze, um es mit dem Lieblingswort des Alt-Bundeskanzlers Helmut Kohleone zu sagen, „unerträglich“! Die Glaubwürdigkeit führender CDU-Leute ist weniger wert, als die Jungfernschaft einer Hafenhure nach vierzigjähriger Berufstätigkeit.
Soeben hat Bettino Craxi ein nettes Refugium in Tunesien freigemacht. Das sollte Helmut Kohl sich mal anschauen. Jemand, der ihm regelmäßig ein Päckchen mit Pfälzer Saumagen s(p)endet, findet sich gewiß in der BRD (Bimbes-Republik-Deutschland). Dieses Plätzchen in Tunesien sollte ihm kein Bürger neiden: Schließlich sind auch Hannelore Kohl und Juliane Weber dabei.
Auch der CDU bleibt noch Hoffnung auf weitere Spenden. Vieleicht wird sich ja DVU-Chef Gerhard Frey, nach der nächsten Wahl, für die vielen neuen Wähler mit einem netten Sümmchen erkenntlich zeigen. Ulli Bau
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