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Militär hart nach FußballniederlageElfenbeinküste: Nationalelf verhaftet

Berlin (taz) – Die neue Militärregierung der Elfenbeinküste hat die Fußballnationalmannschaft des Landes verhaftet. Die „Elefanten“, wie das Team genannt wird, würden zu ihrer eigenen Sicherheit festgehalten, um sie vor wütenden Fans zu schützen, sagte ein Militärsprecher nach einer Meldung des britischen Rundfunks BBC.

Die Maßnahme folgt auf das Ausscheiden der Mannschaft aus dem Afrika-Cup, der derzeit in Nigeria und Ghana ausgetragen wird. Das Team der Elfenbeinküste hatte zwar am 31. Januar Ghana mit 2:0 geschlagen, davor aber gegen Togo nur ein 1:1 herausgeholt und gegen Kamerun sogar mit 0:3 verloren. Damit hat es sich in seiner Gruppe nicht für die nächste Runde qualifiziert.

Das Team der Elfenbeinküste ist in seiner Heimat schon länger in der Kritik, weil seine Leitung noch aus der Zeit des zu Weihnachten 1999 gestürzten alten Regimes stammt und weil die meisten seiner Spieler im Ausland spielen. In einem Internet-Forum der Elfenbeinküste zum Thema wurde bereits die Vermutung geäußert, die Fußballer würden „Geld vor die Ehre ihres Landes stellen“ und sich bei dem wenig lukrativen Afrika-Tournament wenig anstrengen. In einem Beitrag wurden vor kuzem Strafmaßnahmen empfohlen: „Schickt sie alle nach Akouédo!“, hieß es in Anspielung auf die Kaserne, von der der Putsch zu Weihnachten 1999 ausgegangen war. Der neue Sportminister, Oberst Doué, solle mit der Korruption und der Mittelmäßigkeit im Sport aufräumen: „Der Wandel ist nicht nur politisch.“ D. J.

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