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Der Rück- VorblickGemeinsam starke Schlachten schlagen

■ Das alte„Bündnis gegen Flächenfraß“ mischt jetzt weiter mit als neuer Verein

Ein Jahr ist es jetzt her, da schlossen sich acht Bürgerinitiativen zu einem „Bündnis gegen Flächenfraß“ zusammen, um in der Vorwahlzeit besser mitreden zu können. Gemeinsam gingen die insgesamt rund 350 Menschen auf die Straße, veranstalteten Info-Tage und als Höhepunkt gar ein Go-in im Rathaus, als der Runde Tisch der Agenda 21 unter Vorsitz von Bürgermeister Henning Scherf tagte. Die Bürgerschaftswahlen gingen für die Verkehrs- und Umweltaktivisten damals nicht so aus, wie erhofft. Doch der Zusammenschluss trug trotzdem seine Früchte.

Am 7. Juli, als in Bremen der neue Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU unterzeichnet wurde, stand auch das Bündnis in neuen Startlöchern: Seitdem firmiert das nunmehr umgetaufte „Bremer Forum für Wohn- und Lebensqualität“ als eingetragener Verein. Einmal im Monat treffen sich die Aktivisten aus den acht Bürgerinitiativen Grüner Weidedamm, Arbeitskreis Haven Höövt, Waller Ring, Hollerland, Meta Rödiger (Büropark Oberneuland), Osterholzer Feldmark, Arberger Marsch und Hastedt und umzu. Auch 15 Privatpersonen sind in den Verein eingetreten.

„Wir wollen uns überall da einmischen, wo Politik an den Bürgern vorbei gemacht wird“, sagt die Vereinsvorsitzende Hiltrud Lübben-Hollmann. „Überall dort, wo das Primat der Wirtschaft überhand nimmt.“ Als Interessenvertretung hofft das Fo-rum nun, an Planungsprozessen regelmäßiger beteiligt zu werden – Bedeutungszuwachs durch Mitgliederstärke. Auf lange Sicht sucht das „Forum“ auch Kontakt zu Bürgerinitiativen im Umland, die ähnliche Schlachten schlagen wie die Gruppen in Bremen. Außerdem will man die Aktivitäten von Verkehrs- und Umweltfragen erweitern auf soziale und kulturelle Themen.

Nun hat das Forum zusammen mit der Architektenkammer eine erste größere Veranstaltung geplant. Über das Thema „Innenstadt und Häfen: Mehr Stadt auf weniger Fläche“ diskutieren am 2. März die ehemalige Bau-Staatsrätin Ulla Luther und der Präsident der Architektenkammer, Wilfried Turk. Luther war bis Sommer 1999 kritische Bau-Staatsrätin und hatte nach zwei Jahren ihren Hut genommen. Im Abschieds-Interview hatte sie der taz erklärt: „Ich bin gegen diese wahnsinnigen Großprojekte, die derzeit implantiert werden, ohne dass man sie in Beziehung zur Stadt setzt. Und gleichzeitig treibt man die Stadt immer weiter in die Fläche.“ Und auch Turk ließ es sich nicht nehmen, gegen den „Flächenfraß“ in Bremen brieflich zu protestieren. Die Veranstaltung findet im Bürgerhaus Weserterrassen statt und beginnt um 20 Uhr. cd

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