: Neues Polizeibüro am Sielwall-Eck?
■ Ehemaliger Laden soll zur Drogen-Befriedung genutzt werden
Von den Grünen im Viertel kam der Vorschlag, SPD und CDU im Beirat ziehen wohl mit: In dem leerstehenden Laden für Ethno-Tünnef „bebop“ direkt am Sielwall-Eck soll eine Dienststelle für Kontaktbereichs-Polizisten eingerichtet werden. Die weiter gehende Grünen-Idee, in dem Zwei-Raum-Laden auch noch eine Beratungsstelle für Drogenabhängige einzurichten, wird keine Mehrheit finden: Ein Konzentrieren von Polizei und Beratung an einem Ort sei nicht sinnvoll, finden die meisten Ortspolitiker. Zudem gebe es genug Anlaufstellen für Drogenabhängige im Viertel.
CDU-Beiratsmitglied Michael Glintenkamp freut sich darüber, dass Grüne und SPD bei der Diskussion über den Umgang mit den Drogenabhängigen die „ideologischen Hemmnisse“ der Vergangenheit „hinter sich“ zu lassen scheinen. Er fordert zusätzlich zu dem Kontaktbereichsbüro eine Verschärfung des Polizeigesetzes, um missliebige Personen des Platzes verweisen zu können.
Anlieger hatten in jüngster Zeit von einer Verschärfung der Situation berichtet. Es kursiere schlechter Stoff, der die Junkies aggressiv mache. Auch von regelrechten Vertreibungskämpfen gegen Gewerbetreibende am Eck wird berichtet.
Ob aus der Idee der Kontaktstelle etwas wird, ist offen. Der Laden kostet rund 2.500 Mark im Monat, zudem müsste Polizeipersonal abgeordnet werden. Die Idee der Grünen ist, das Projekt ein Jahr probeweise laufen zu lassen. Gut möglich, dass die Szene für diese Zeit andere Standorte suchen würde, um dann zurückzukehren. Heute will der Beirat Östliche Vorstadt über den Grünen-Vorschlag diskutieren. cd
Beginn 19 Uhr, Weserterrassen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen