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Vor zehn Jahren

Vor zehn Jahren suchte Bremens oberster Straßenbauer, Bausenator Konrad Kunick, einen Kontrahenten für die Wette, dass die Innenstadt bis zum Jahre 2.000 autofrei sei. Und das auch noch mit Unterstützung der Einzelhändler. Die Kaufleute hielten daraufhin dagegen. „Das könnte ihn teuer zu stehen kommen“, meinte Karstadt-Chef Hans-Hinrich Blumenberg in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bremen-Werbung. „Vorrang für den ÖPNV“ – dieses in der Stadtbürgerschaft beschlossene verkehrspolitische Ziel würde, so die Befürchtungen der Einzelhändler den „Exodus der City bedeuten“.

Nach diesen Zahlen hat sich auch die Struktur der Käufer in Obern-, Söge- und Knochenhauerstraße geändert. Kurz gefasst: Sie sind jünger geworden, haben zu zwei Dritteln maximal eine halbe Stunde Anfahrtsweg und kaufen immer gezielter hochwertige, teure Artikel. Die Schnäppchen-Käufer aus den Büros nebenan, die die Mittagspause nutzen, um eine Kleinigkeit zu erstehen, haben dagegen abgenommen. Und: Männer haben es inzwischen offensichtlich zu einem höheren Prozentsatz gelernt, ihre Socken selbst zu kaufen.

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