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Nordderby-Brisanz

■ „Wölfe“ kommen mit Sebescen und Sorgen nach Bremen, um sich für die 2:7-Schlappe aus dem Hinspiel zu rehabilitieren

Die Brisanz beim Nordderby SV Werder Bremen gegen VfL Wolfsburg steckt im Detail. Für den Pokalsieger geht es heute im Weserstadion darum, dass der Kontakt zur Spitze nicht verloren geht, die „Wölfe“ wollen sich für die 2:7-Blamage aus dem Hinspiel rehabilitieren. „Wir haben uns ein neues Ziel gesetzt“, verriet Werder-Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Fischer in der „Syker Kreiszeitung“ und meinte damit: Qualifikation zur Champions League. Der VfL Wolfsburg denkt nicht so weit. „Wir wollen erst einmal 40 Punkte. Dann sehen wir weiter“, so Trainer Wolfgang Wolf. Für ihn steht trotz der fünf ungeschlagenen Spiele in Serie der Klassenverbleib im Vordergrund.

Beide Mannschaften können nicht in stärkster Besetzung antreten. Den Bremern fehlen die Nationalspieler Frank Baumann (Gelbsperre) und Marco Bode (Achillessehnenverletzung). Auch der brasilianische Torjäger Ailton ist wegen einer Gelbsperre nur Zuschauer. Raphael Wicky (Rückenbeschwerden), Sören Seidel (Leistenzerrung) und Julio Cesar (Knieprobleme) stehen auf der Werder-Verletztenliste. Beim VfL Wolfsburg können Marino Biliskov (Mandelentzündung), Claus Thomsen (Fleischwunde am Knie), Brian O'Neil (Aufbautraining) und Matthias Stammann (Knie-Operation) nicht mitwirken. Die Trainer Thomas Schaaf und Wolfgang Wolf reagierten unbeeindruckt: „Jetzt müssen die Ergänzungsspieler zeigen, dass sie nicht nur Mitläufer sind.“

Jung-Nationalspieler Zoltan Sebescen wird erneut im Blickpunkt stehen. Der nach dem Länderspiel in Amsterdam heftig kritisierte Mittelfeldakteur erhält von VfL-Coach Wolf Rückendeckung: „Zoltan soll sich durchbeißen. Von mir bekommt er jede mögliche Unterstützung.“ Auch Manager Peter Pander will den ersten deutschen Nationalspieler des VfL Wolfsburg nicht im Regen stehen lassen. „Wir halten zu ihm“, meinte Pander. Er fügte hinzu: „Für uns ist diese Begegnung Richtung weisend. Die Mannschaft muss sich in den kommenden Spielen gegen direkte Konkurrenten im Kampf um einen Platz im nächsten internationalen Geschäft bewähren.“

Bei den Bremern haben die Personalplanungen für die Saison 2000/2001 nach Auskunft von Fischer längst begonnen. Die Talente Pascal Borel, Frank Baumann, Raphael Wicky, Christoph Dabrowski, Torsten Frings, Claudio Pizarro und Raschid Tjikuzu sollen langfristig an den SV Werder gebunden werden. „Das ist unser großes Kapital. Die Spieler sind alle unter 25 Jahre alt“, meinte das Vorstandsmitglied. Fischer kündigte aber auch an: „Damit der Kader nicht zu groß und teuer wird, werden wir uns von einigen Profis trennen müssen.“

Hans-Joachim Zwingmann/

dpa

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