So funktioniert „Big Brother“

Das Regelwerk der neuen RTL 2-Serie „Big Brother“ verbindet U-Boot-Drill mit dem Charme einer Amish-Kolonie. Die kameraüberwachten Menschen müssen selbst ihr Holz hacken, Brot backen und Gemüse ziehen. (Was angesichts der Jahreszeit wohl vitaminlose 100 Tage verheißt.)

Zukäufe von außen sind nur begrenzt möglich – vier Mark Taschengeld pro Nase und Tag beträgt das WG-Budget, und auch am Warmwasser wird gespart: Anderthalb Minuten darf jeder duschen, immerhin täglich. Alle Medien, Telefon, sogar Schreibzeug sind tabu. Ausheulen darf man sich im „Sprechzimmer“, unbehelligt von der Rest-WG, aber im Angesicht der RTL 2-Öffentlichkeit. Hier schlägt jedeR auch alle zwei Wochen zwei KandidatInnen vor, die das Haus verlassen müssen. Wer von den beiden wirklich fliegt, entscheidet aber das TV-Publikum. Und wer nach 100 Tagen noch übrig ist, dem winken 250.000 Mark.

So etwas beeindruckt dann auch die Presseagentur dpa, die prompt republikweit meldet: „Die Eier werden von Hühnern“ gelegt. Wer wollte da widersprechen. stg