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Soundcheck

Gehört: Henry Rollins, Große Freiheit. Während Kerstin und Alex bei Big Brother womöglich das erste Mal intim werden, führt Henry Rollins in der Großen Freiheit seine Obsessionen Gassi. Dabei bewegt sich der Mann, der aussieht, als hätte man ihn mit bemalten Schnitzeln behängt, wie bei der Skigymnastik im Fernsehen: in die Hocke, wieder hoch – wo die Stöcke wären, ist das Mikro. Was Henry aber fundamental von Max Greger unterscheidet, das ist, dass er uns an seinem Gefühlsleben teilhaben lässt. Und dass man ihn gerne in den Arm nehmen würde: „Du bist allein in einem Hotelzimmer und fühlst dich einsam. Und im Zimmer nebenan sind ein Mann und eine Frau, die machen etwas zusammen, und das lässt dich nicht los.“ Henry ist unser großer Bruder. Oft ist er sauer und hat Angst, fühlt sich beschissen. Aber mit uns kann er darüber reden.

Und dann ist da noch der Rock. Henrys Band heißt im normalen Leben Mother Superior und ist die Äbtissin von etwas, das sich wie Black ,Sabbath' Flag anhört und wie Guns'n Roses aussieht. Aber in der drückend vollen Freiheit irritiert das wenig. Snowboarderinnen, Medienproletarier und Gitarrenfachsimpler freuen sich über Henrys äußerst physische Präsenz. Dass währenddessen Kerstin und Alex tatsächlich intim wurden, interessierte hier niemanden. Georg Felix Harsch

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