: Lokalkoloratur
Jede City sollte eine Seele haben, selbst Hamburgs. Also braucht sie auch einen Seelsorger. Den hat sie jetzt: Michael Rose heißt der gestern ernannte „City-Seelsorger“. Der 41-jährige Theologe soll Obdachlosen und Bettlern mit Rat und Tat helfen, eine Sprechstunde für Drogensüchtige einrichten und die Koordination sozialer Initiativen übernehmen, kündigte Lutz Mohaupt an. Der Hauptpastor an St. Jacobi hatte die Erkenntnis, dass die Vertreibung von Nicht-KonsumentInnen, wie sie die Innenbehörde 1996 mit ihrem berüchtigten „Bettlerpapier“ erreichen wollte, nicht der Weisheit letzter Schluss sei. Also sorgte er für die Finanzierung des auf drei Jahre befristeten Projekts. Nämliche übernehmen aber weder Innen- noch Sozialbehörde und schon gar nicht die Handelskammer, sondern Nordelbische Kirche und Stadtmission. Fürs Seelenheil sind die ja bekanntlich zuständig. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen