Eser Weizman will vorzeitig aufhören

Dem israelischen Präsidenten werden Bestechlichkeit, Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen

BERLIN taz ■ Der israelische Präsident Eser Weizman will seine zweite Amtszeit vorzeitig beenden. Als Gründe für seine Entscheidung gab der 75-Jährige sein Alter und gesundheitliche Probleme an: „Meine Beine laufen nicht mehr wie gewohnt.“

Weizman nannte am Sonntag in Jerusalem aber noch keinen Termin für sein Ausscheiden aus dem Amt. Er wolle die Mitte April anstehende Stellungnahme des israelischen Oberstaatsanwalts Eliakim Rubinstein zu seinem Fall abwarten, sagte er. Weizman steht seit Anfang des Jahres im Kreuzfeuer der Kritik von israelischen Politikern und Medien. Ihm werden Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung, Betrug und „Vertrauensbruch“ vorgeworfen. Weizman hatte von 1988 bis 1993 von dem französischen Geschäftsmann Edouard Saroussi und einem israelischen Unternehmer umgerechnet eine Million Mark angenommen, ohne das Geld zu versteuern oder diese Einkünfte offen zu legen, wie es das Gesetz verlangt. Die Polizei hatte aber vergangene Woche der Staatsanwaltschaft empfohlen, „wegen Verjährung sowie Mangel an Beweisen“ keine Anzeige gegen den Präsidenten zu erheben. Dieser beteuert auch jetzt noch, nichts Falsches getan zu haben. 56 Prozent der Israelis befürworten einen Rücktritt. har