piwik no script img

Rattle will Staatsdirigat

Designierter Chefdirigent der Philharmoniker begrüßt Finanzierung durch Bund

Sir Simon Rattle, designierter Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, hält es für „keine schlechte Idee“, das Orchester ganz in die Verantwortung des Bundes zu legen. Damit würde es den Status eines Staatsorchesters erhalten, wie es Pläne von Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) vorsehen. Aber das Orchester müsse dennoch „ganz tief in der Stadt verankert bleiben“, sagte Rattle.

Der Brite wird im Jahr 2002 seinen Chefposten bei dem Orchester antreten. Nach Ansicht Rattles haben die großen Symphonieorchester nur eine Zukunft, wenn sie sich flexibler organisieren. Die Orchester müssten zu Institutionen mit mehr Möglichkeiten werden und sich beispielsweise in Ensembles aufsplittern, um den sich verändernden Repertoireansprüchen gerecht zu werden.

Der englische Stardirigent hält es für notwendig, dass sich die Orchester von ihrer Fixierung auf die großen symphonischen Komponisten des 19. Jahrhunderts lösen und sich mehr der zeitgenössischen Musik und der Barockmusik in historischer Aufführungspraxis zuwenden.

In der derzeitigen Struktur- und Finanzierungskrise der Symphonieorchester sieht Rattle eine Chance: „Wir müssen rausgehen und uns die Unterstützung verdienen“, sagte er. „Wir können nicht mehr erwarten, subventioniert zu werden, einfach nur, weil es uns gibt und weil wir immer schon da waren.“ dpa

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen