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Nato soll ihre Bomben erklären

HAMBURG ap ■ Der Leiter der UN-Zivilverwaltung im Kosovo, Tom Koenigs, hat die Nato aufgefordert, detaillierte Angaben zum Einsatz von Uranmunition während des Kosovokriegs zu machen. Zum Schutz der Bevölkerung brauche man eine „schnelle Feldstudie, um die Urankonzentration in den Zielgebieten messen“ zu können, sagte Koenigs in einem gestern veröffentlichten Interview mit dem Greenpeace-Magazin. Während im Kosovo stationierte Bundeswehrsoldaten auf mögliche Gesundheitsschäden durch die Urangeschosse untersucht würden, gebe es diese Möglichkeit für die Zivilbevölkerung im Kosovo derzeit nicht. Das Bundesverteidigungsministerium hatte Gesundheitsgefahren für deutsche KFOR-Soldaten durch den Einsatz uranhaltiger Munition ausgeschlossen. Aus „rein fürsorglichen Gründen“ seien aber 50 Soldaten auf Gesundheitsschäden untersucht worden. Die NATO hatte während des Kosovoeinsatzes 31.000 Geschosse mit schwach radioaktivem, abgereichertem Uran gegen gepanzerte Ziele abgefeuert.

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