piwik no script img

kellers randspur

SONNTAG

Jugenderinnerungen

„American Dreamers – Charmante Lügner“

Drehbuchautor Joe Eszterhas, zuständig für deftige Spektakel wie „Basic Instinct“ oder „Showgirls“, überrascht zuweilen mit satirischen („Fahr zur Hölle, Hollywood“) oder ungewohnt milden Tönen. „Telling Lies in America“, so der Originaltitel von „American Dreamers“, trägt teils autobiografische Züge. Anfang der 60er-Jahre beginnt ein wegen seiner ungarischen Herkunft gehänselter Außenseiter die Schule zu vernachlässigen, um für einen Rock-’n’-Roll-Diskjockey zu arbeiten. Der ist weniger heldenhaft als angenommen, sondern bar aller Illusionen und durch und durch korrupt ... Eszterhas erhielt erstmals seit langem gute Kritiken, desgleichen die Darsteller Brad Renfro, Kevin Bacon und Calista Flockhart, die kurz darauf als

„Ally McBeal“ ein weitaus größeres Publikum für sich einnahm. (13.30 Uhr, Pro 7)

Parmaschinken

„Die Furchtlosen von Parma“

Als Großherzogin von Parma neigt Hildegard Knef nicht nur dem Fortschritt, sondern auch einem strammen amerikanischen Bahningenieur zu. Auf den aber wird eine rassige Spionin welschen Geblüts angesetzt, denn dunkle Mächte wollen den Bau des Schienenstrangs verhindern. Wird Hilde das falsche Spiel durchschauen? (14.50 Uhr, Kabel 1)

Tanzböden

„Mein Liebhaber vom anderen Stern“

Der frühere deutsche Titel „Zebo, der Dritte aus der Sternenmitte“ ist denn doch mittlerweile ad acta gelegt worden. Besser so. Fidel und beschwingt geht’s zu, wenn Julien Temple die damals noch wenig bekannten Mimen Jeff Goldblum, Jim Carrey und Damon Wayans als sanftmütige Aliens zur Erkundungstour durch das plastikbunte Vergnügungsdorado im San Fernando Valley schickt. Geena Davis verpasst den verfilzten Burschen einen adretten Haarschnitt, und ab geht’s zum „Körperschütteln“ in die Disco „Deca Dance“. Ziemlich albern, aber schick gefilmt und unterlegt mit Musik aus der Feder von Nile „Le Freak“ Rogers.

(20.15 Uhr, Vox)

Hörspiele

„Girl 6“

Spike Lee einmal auf anderem Terrain, nämlich in den Sprechzimmern der Telefonsexbranche, wo Theresa Randle ein Auskommen findet, nachdem sie von Regisseuren wie Quentin Tarantino abgewiesen wurde. Der Artist, der damals noch Prince hieß, steuerte einige schmissige Weisen bei, Madonna, Quentin Tarantino und Naomi Campbell geben Kurzgastspiele. (23.15 Uhr, Pro 7)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen