piwik no script img

völkerkunde

Die Fans der Norweger

Norwegens Fans kommen untypisch: als Bankertypen mit Schlabbershorts; als fröhlicher Student und als erlebnishungrige Touristengruppe, die gerade eine Fußball-Pause macht vom Kulturprogramm ihrer VHS. Der Norweger hat sich zu feuerroter Oberbekleidung per Verfassung verpflichtet und zu guten Benehmen sowieso: Er ist der deutlich nüchternste Skandinavier bei dieser EM. In Lüttich wurden welche beim Cola-trinken gesehen. Ihre Songs („Norge, Norge“) schmettern die Norweger sitzend im roten Gesamtverbund. Die Faninnen sind oft sehr hübsch und nicht immer blond. Die Haarfarbe ihrer Partner kennt man nicht: Auf den Kopf stecken sie sich unerfindlicherweise riesige rote Elefantenmonturen, die lustig mit dem Rüssel rüsseln können und ihre Träger damit – sorry – noch dämlicher aussehen lassen als ihre wikingerhaften Nachbarn aus Schweden. Ihre vielen Handys (für jede Hand eines) reichen bis in die Fjorde, damit sie allen Trollen schon mal erzählen können, was sie auf ihren roten Trikotagen stehen haben: „Jeg war der EM i Fotball“ – Ich war bei der Fußball-EM. Komischerweise tragen sie das bei der EM. MÜLL

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen