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Öresund-Brücke unbeliebt

Die ersten Geschäftstage sind eine Enttäuschung für die Betreiber. Autofahrer nutzen lieber weiter die alte Fähre

KOPENHAGEN dpa/taz ■ Trotz pompöser Eröffnungsfeiern finden nur wenige Autofahrer ihren Weg auf die frisch eingeweihte Öresund-Brücke zwischen Dänemark und Schweden. Viele scheuen offenbar die hohe Gebühr. Statt wie erwartet bis zu 32.000 Autos zählten die Mautstellen an den ersten beiden Wochentagen nach der Eröffnung bloß 13.400 Fahrzeuge. Die Betreiber des 16 km langen „Jahrhundert-Bauwerks“ könnten nun in ähnliche Finanzprobleme geraten, wie schon die Betreiber des Ärmelkanal-Tunnels zwischen Frankreich und England.

„Die neue Brücke von Fiasko bedroht“, urteilte gestern zum Beispiel die Kopenhagener Wirtschaftszeitung Börsen. Nur ein Drittel so viele Reisende wie geplant, seien über die Brücke gekommen. Sven Landelius, den Chef des Öresund-Konsortiums, musste gegenüber der Zeitung eingestehen „weit unter unseren eigenen Vorhersagen für Juli“ zu liegen. Immerhin 22 Milliarden Kronen (knapp 6 Mrd. Mark) verschlang der Bau der Brücke, samt einer künstlichen Insel und den nötigen Landanlagen.

Die Fährgesellschaft Scandlines bestätigte indirekt das Problem der Brückenbetreiber. Ihre Kundschaft sei in den letzten Tagen nur um 10 statt der erwarteten 30 Prozent zurückgegangen. Die 50 Kilometer nördlich der Öresund-Querung gelegene Fährverbindung kostet Autofahrer mit einer Überfahrt von alles in allem einer halben Stunde zwar deutlich mehr Zeit. Das Retour-Ticket ist aber mit 290 Kronen gegen 460 Kronen für die Öresund-Verbindung auch deutlich billiger. urb

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