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Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City

American History X USA 1998, R: Tony Kae, D: Edward Norton, Edward Furlong

„Nachdem er zwei Schwarze umgebracht hat, landet ein amerikanischer Skinhead im Gefängnis und wandelt sich zum guten Menschen. Verständnisvoll nähert sich der Film seinem arischen Helden und feiert dabei dessen neonazistische Gewalttaten in erlesener Schwarzweiß-Fotografie und Zeitlupe.“ (tip) City

Anatomie Deutschland 1999, R: Stefan Ruzowitz, D: Franka Potente, Benno Führmann

„Dieser gelungene Horrorthriller könnte das deutsche Pendant zur dänischen „Nachtwache“ werden. Paula hat den ersehnten Medizinstudienplatz in Heidelberg bekommen; hier will sie studieren und sich von nichts ablenken lassen. Ihre mannstolle Zimmergenossin Gretchen hat da ganz andere Ideen - bis in der „Anatomie“ Leichen auftauchen, die da nicht hingehören.“ (TV-Spielfilm) City

B

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) Filmstudio

Big Mamas Haus USA 2000, R: Raja Gosnell, D: Martin Lawrence, Nia Long

„Martin Lawrence schien neuen Wind in die US-Comedy-Szene zu bringen. Doch schon fällt auch ihm nichts anderes mehr ein als Kollegen zu imitieren. Sein neuer Film jedenfalls ist eine müde Melange aus „Der verrückte Professor“, „Die Nacht hat viele Augen“ und „Mrs.Doubtfire“. Agent Malcolm überwacht die Freundin eines Bankräubers, verliebt sich dabei in die vermeintliche Komplizin und schlüpft zur Tarnung in die Rolle ihrer schwer beleibten Oma. Alles schon mal dagewesen - bloß diesmal eben in Schwarz.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

Bonnie und Clyde USA 1967, R: Arthur Penn, D: Warren Beatty, Fay Dunaway, Gene Hackman

„Die abenteuerliche und tragisch endende Geschichte eines Gangsterpaares im amerikanischen Südwesten der 20er Jahre, von Arthur Penn mit formalem Geschick und doppelbödigem Sarkasmus inszeniert: Bonnie und Clyde, zwei einfache junge Leute aus der Provinz, erfüllen sich ihren Traum von Freiheit und Reichtum, indem sie jenseits von „Recht und Ordnung“ einen aussichtlosen Kampf gegen die staatlichen Autoritäten führen - wodurch sie unversehens zu Volkshelden avancieren. Ausgehend von tatsächlichen Ereignissen entwickelt Penn seine Außenseiter-Ballade zum Spiegelbild amerikanischen Bewußtseins in den 60er Jahren; der Mythos des „guten Gangsters“ wird beschworen und zugleich einer kritischen Revision unterzogen.“ (Lexikon des internationalen Films) Open Air Kino im Haus im Wald

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) Filmstudio

C

Center Stage USA 2000, R: Nicholas Hytner, D: Amanda Schull, Peter Gallagher, Ethan Stiefel

„Sympathischer Tanzfilm, der von den Hoffnungen dreier Tänzerinnen erzählt, in die renommierte Company der „American Ballet Academy“ übernommen zu werden. Streckenweise knüpft Regisseur Nicolas Hytner an alte Musical-Klassiker an: Vor allem das große Abschluss-Ballett, in dem Jody und der Company-Star Cooper einen Teil ihrer Lebensgeschichte noch einmal im Tanz nacherzählen, weckt Erinnerungen an Gene Kellys Ballett-Finale in „On the Town“. Den letzten Schritt ins Land der filmischen Fantasie wagt „Center Stage“ jedoch leider nicht – obwohl Jody am Ende sogar die roten Schuhe trägt.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Cold Fever Island/USA/Deutschland 1995, R: Fridrik Thor Fridriksson, D: Masatoshi Nagase, Lili Taylor / Originalfassung mit Untertiteln

Die schönsten Reisen sind oft die, bei denen alles schiefgeht. Zumindest im Kino sieht man solche strapaziösen Abenteuer immer wieder gerne und der isländische Regisseur Fridriksson macht es dem japanischen Touristen Atsuhsi Hirata besonders schwer, in Island das Grab seiner Eltern zu finden. Der Film pendelt zwischen witzig, bizarrem Roadmovie und mystischem Naturepos. Island sieht nirgends so poetisch wild aus wie in den Filmen von Fridrikson, und mit „Cold Fever“ hat er die hohen Erwartungen eingelöst, die er mit seinen beiden internationalen Erfolgen „Children of Nature“ und „Movie Days“ geweckt hatte. (hip) Kino 46

Crazy Deutschland 2000, D: Hans-Christian Schmid, D: Robert Stadlober, Tom Schilling

„Eine Internatsgeschichte, geschrieben von einem Schüler für Schüler: Das Romandebüt des damals 17-jährigen Benjamin Lebert war ein Überraschungserfolg. Und auch der Film ist eine Überraschung – weil er souverän mit der Vorlage umgeht, ohne sie zu verfälschen, weil er Bilder für Stimmungen findet und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zur Peinlichkeit wird – ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Solitaire (Westerstede), Lindenhof (Wildeshausen)

Cube Kanada 1997, R: Vincenzo Natalie, D: Nicole De Boer, Nicki Guagagni, David Hewlett

„Sechs sehr verschiedene Menschen finden sich in einem Würfel von fünf Metern Kantenlänge wieder. Sie haben keine Erklärung für ihre Gefangennahme, und die Flucht erweist sich als schwierig, weil der Würfel von weiteren Würfeln umgeben ist, die zum Teil tödliche Fallen darstellen. Ein parabelhafter Thriller, der bekannte Themen- und Figurenmuster aufgreift und sie geleichsam in Reinform verwendet. Trotz einiger logischer Lücken ein reizvolles, ebenso spannendes wie radikales Kinoexperiment.“ (filmdienst) CineStar, UT-Kinocenter

D

Dogma USA 1999, R: Kevin Smith, D: Ben Affleck, Matt Damon, Linda Fiorentino

„Katholiken wollten den Verleih verhindern. Verständlich, denn der neue Film von Smith ist ein kleiner Geniestreich: Zwei verbannte Engel wollen zurück ins Paradies, die letzte Nachfahrin von Maria und Joseph soll das verhindern. Doch die Gläubigen müssen sich nicht grämen - Smith geht mit den himmlischen Heerscharen respektvoll um.“ (Der Spiegel) City

Durchgeknallt USA 1999, R: James Mangold, D: Winona Ryder, Angelina Jolie

„Basierend auf Susanna Kaysens autobiografischem Roman „Girls, Interrupted“ erzählt der Film von einigen Mädchen, die Ende der sechziger Jahre in einer Anstalt für geistig Verwirrte landen. Die damalige Wirklichkeit, in der die Grenzen zwischen normalem und gestörtem Verhalten verschwammen, bleibt weitgehend außen vor. Regisseur und Drehbuchautor Mangold konzentriert sich auf das Innenleben des Sanatoriums und seiner Insassen. Dabei spielt die berückend vulgäre und laszive Angelica Jolie, die den anderen Mädchen die Wahrheit ins Gesicht schleudert, Winona Ryder locker an die Zellenwand.“ (tip) UT-Kinocenter

E

Ein heißer Coup USA 1999, R: Marek Kanievska, D: Paul Newmann, Linda Fiorentino

„Okay, „Ein heißer Coup“ ist für den 75-Jährigen Newman nichts Neues. Aber wer 59 Filme auf dem Buckel hat, darf das charmantes Schlitzohr getrost öfter spielen. Erst recht, wenn die Story so reizend inszeniert ist wie hier vom Londoner Regisseur Marek Kanievska. Der Brite setzt voll auf das Charisma seiner Hauptakteure - und das ist gut so. Newmann gibt mit bekannter Grandeza den Bankräuber Henry, der einen Infarkt vortäuscht, um aus dem Knast zu fliehen. Tatsächlich kommt der scheinbar gelähmte alte Knochen in ein Seniorenheim, wo ihn Pflegerin Carol (brillant: Linda Fiorentino) überführt und samt Gatten Wayne (prima Schlaffi: Dermont Mulroney) für einen Überfall einspannt. Natürlich geht der Coup in die Hose, was ausgesprochen amüsant ist, obwohl das Erzähltempo so gemächlich dahinrumpelt wie Henrys Rollstuhl.“ (Cinema) CineStar

Eine pornografische Beziehung Belgien/Frankreich/Luxemburg 1999, R: Frédéric Fonteye, D: Natalie Baye, Sergi Lopetz

„Spanner seien gewarnt: in diesem Film gibt's keine Pornographie zu sehen. Regisseur Fonteye erzählt von flüchtigen Begegnungen und fächert seine Beziehungsgeschichten, die nicht so sehr über Worte, sondern über Blicke, Gesten und den Ausdruck auf den Gesichtern der Figuren vermittelt werden, faszinierend auf.“ (Bremer) City

Ein Sommer auf dem Lande Frankreich 1999, R: Jean Becker, D: Michel Serrault, Jaques Gamblin

„Die Geschichte zweier gegensätzlicher Männer, die mit Frau und Kindern in einer idyllischen Flusslandschaft im Frankreich der 30er-Jahre leben, von der Liebe träumen, das Leben genießen und ungewöhnliche Freundschaften zu einem alten Fabrikbesitzer und einem dandyhaften Städter pflegen. Eine von verhaltener Spannung und leisem Humor geprägte Hymne auf die Freundschaft und die kleinen Freuden des Lebens, die in malerischen Bildern eine vergangene Epoche stimmungsvoll wiederauferstehen lässt.“ (filmdienst) Cinema

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Julia Roberts als freche Titelheldin und Albert Finney als Rechtsanwalt an ihrer Seite geben dabei ein ungleiches, komisches Paar ab, das einen milliardenschweren Konzern in die Knie zwingt. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regissseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) UT-Kino

Erleuchtung garantiert Deutschland 1999, R: Doris Dörrie, D: Uwe Ochsenknecht, Gustav-Peter Wöhler

„Zwei Brüder auf der Suche nach dem inneren Frieden in einem Zen-Kloster in Japan. Doris Dörries auf Digitalvideo gedrehte Komödie wäre im Fernsehen ein Hit, aber ob man dafür unbedingt ins Kino muss?“ (TV-Spielfilm) City

Est-Ouest – Eine Liebe in Russland Frankreich/Russland/Bulgarien 1999, R: Régis Wargnier, D: Sandrine Bonnaire, Oleg Menschikow, Catherine Deneuve

„Regisseur Régis Wargnier, Spezialist für große französische Frauenschicksale vor großer zeitgeschichtlicher Kulisse („Indochina“, „Eine französische Frau“), wartet mit einem neuen Melodram auf: Es erzählt, 1946 beginnend, wie eine tapfere, junge und schöne Französin aus Liebe zu einem Russen durch die Höllen des Stalinismus geht und am Ende gerettet wird, indem der Mann, den sie liebt, sich für sie opfert. Wie immer bei Wargnier wird das mit Aufwand und besten Zutaten aufgetischt, Sandrine Bonnaire ist eine Heroine ohne falschen Kitsch und erfährt noblen Beistand durch Oleg Menschikow und Catherine Deneuve.“ (Der Spiegel) Atlantis

F

Fantasia 2000 USA 2000, R: Pixote Hunt

„Fantasia 2000“ bringt in acht Episoden die Superstars des Zeichentrick mit wohl bekannter Klassik in Schwung. Donald Duck marschiert zu sinfonischen Klängen mit den Tieren auf die Arche Noah, und die Pink Flamingos tanzen ein Ballett bei dem „Karneval der Tiere“. Micky Maus ist mit dem sorgfältig restaurierten „Zauberlehrling“ dabei. Die modernen Magier schöpfen aus, was die Computertechnik an Effekten zu bieten hat. Doch bei allem Fortschritt in der Kunst der Animation haben die Macher gut daran getan, auf den Cartoon-Charme der frühen Jahre zu setzten. „Fantasia 2000“ ist eine spektakuläre Reise in Trickwelten, in der sich sinfonische Opulenz mit Phantasie und bonbonbuntem Bombast zu einer Orgie der Sinne paaren.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Ziegelhof (Ol)

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Five Senses Kanada 1999, R: Jeremy Podeswa, D: Mary-Louise Parker, Daniel MacIvor, Pascale Bussiére

„Fünf Sinne und fünf parallele Erzählstränge: Der Kandier Jeremy Podeswa lässt, ausgehend vom Verschwinden eines kleinen Mädchens, unterschiedliche Charaktere die Suche nach emotionalen Blockaden beginnen. Der traurige Grundton wird durch subtil-ironische Kommentare gebrochen, was den Film vor dem Absinken ins allzu Melodramatische bewahrt. Die Verschiebungen der Selbstwahrnehmungen der Protagonisten werden mit wunderschön fotografierten Bildern in gedämpften Farben begleitet – ein ästhetischer Hochgenuss.“ (Zoom) Cinema

Die Flintstones in Viva Rock Vegas USA 2000, R: Brian Levant, D: Michael Addy, Joan Collins

„Als wäre der Pop-Klamauk der „Flintstones“ nicht schon 1994 steinzeitlich genug gewesen, ist dieser Nachfolger, in dem Fred Feuerstein und Wilma zueinander finden, noch gröber gemeißelt. Zum Discount-Humor gibt's eine Discount-Besetzung: Der Dicke aus „Ganz oder gar nicht“ statt John Goodman und Joan Collins statt Liz Taylor. Knallig ausgestatteter Trash für kindliche Gemüter.“ (Der Spiegel) CineStar, Lindenhof (Wildeshausen)

G

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crove, Joaquin Phoenix, Oliver Reed

„Ridley Scott („Alien“, „Blade Runner“) reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet – radikaler hätte die Neudefinition von „Ben Hur“ & Co. nicht ausfallen können. Die mitreißende Inszenierung imponiert, als hätte Oliver Stone mit High-Tech-Ausrüstung die vergangene Welt Roms mit Computeranimation zum Leben erweckt. Treffend mit Stars besetzt, fehlt dem Power-Epos nichts zum reinrassigen Kassenmagneten.“ (film.de) CineStar

Glauben ist alles USA 2000, R: Edward Norton, D: Ben Stiller, Edward Norton, Jenna Elfman

„Kommt ein Pfarrer in eine Bar, kippt ein paar Drinks zuviel und erzählt dem Mann hinter der Theke eine unglaubliche Geschichte: Sein bester Freund, ein Rabbi, hat ihm die gemeinsame Freundin ausgespannt. Was wie ein schlechter Witz anfängt, entwickelt sich rasch zu einer temporeichen, spaßigen, herzerwärmenden und reifen, also rundherum gelungenen Beziehungskomödie. Edward Norton, bislang als Schauspieler stets positiv aufgefallen, wagt sich mit seinem Regie-Erstling nicht nur an eine heikle „Jules und Jim“-Story in New York, nein „Keeping the Faith“ (so der Originaltitel) stetzt noch eins drauf und lässt die beiden Hauptfiguren ausgerechnet Pfarrer und Rabbi sein.“ (Zitty) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Gottes Werk & Teufels Beitrag USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine

„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter in seiner von warmherziger Lebensklugheit getragenen Geschichte. Der schwedische Regisseur konzentrierte seine unaufdringliche Inszenierung auf die Charaktere. Geschickt verdichtete er die besonders in Amerika hochkontrovers diskutierte Abtreibungsfrage in der Figur des ebenso gütigen wie pragmatischen Dr. Larch. Dieses klassische Epos ist wohl deshalb so gelungen, weil es seine Figuren vielschichtig und mitfühlend zeichnet und ihnen das Recht des Scheiterns zugesteht. Womit es ganz nach dran ist am wirklichen Leben. (Bremer) City, Lindenhof (Wildeshausen)

Grease USA 1978, R: Randal Kleiser, D: John Travolta, Olivia Newton-John

„Missverständnisse und Eifersüchteleien zwischen Schülern eines amerikanischen Colleges. Teilweise auf Discosound getrimmte Verfilmung eines Broadwaymusicals, das versucht, die Rockära auferstehen zu lassen. Die parodistischen Ansätze der Vorlage werden zugunsten eines bunten Nostalgiespektakels fast völlig verschenkt.“ (Lexikon des internationalen Films) City

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile

„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) CinemaxX, Schauburg, Casablanca (Ol)

I

In China essen sie Hunde Dänemark 2000, R: Lasse Spang Olsen, D: Dejan Cukic, Kim Bodnia

„Die Dänen sind ein nettes Volk. Doch hinter der lächelnden Fassade schlummert verdrängter Sadismus - den die Dänen zumindest in ihren Filmen ausleben: Sie drehen Horrorfilme wie „Nachtwache“, böse Krimis und noch bösere Komödien. Und „In China essen sie Hunde“ ist ein besonders fieses Exemplar! Der Spießer Arvid wollte eigentlich nur einen Geldtransporter überfallen - durch eine Verkettung von Zufällen wird er jedoch in Mord, Kidnapping und sogar ein Massaker verwickelt. Die schräge und makabre Blödelei hat dabei immer wieder handfeste Überraschungen parat, geht stets einen Schritt weiter, als man's erwarten würde und hat zudem Dialoge, die man nie vergisst. Jetzt ist es also amtlich: Dänen ist alles zuzutrauen.“ (Cinema) Cinema

The Insider USA 1999, R: Michael Mann, D: Al Pacino, Russell Crowe

„Die vergleichsweise abstrakte Weiße-Kragen-Kriminalität eines modernen Tabak-Unternehmens bildet die Grundlage dieses subtilen, hochspannenden Krimis.“ (Zoom) City

J

Johanna von Orleans USA/Frankreich 1999, R: Luc Besson, D: Milla Jovivich, John Malkovich

“Zweischneidig wie Johannas Schwert ist auch Bessons opulentes Schlachtenepos. Auf der einen Seite die Geschichte einer mystisch-spirituellen Erfahrung, auf der anderen Seite eine Film voller alberner Frisuren (Johanna als vorneuzeitliche Heidi auf der Blumenwiese?). Als Demontage des Nationalheiligtums geht der Film nicht weit genug, doch zum Popcornkino wie „Das fünfte Element“ taugt er auch nicht.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Filmstudio

John Carpenters Vampire USA 1998, R: John Carpenter, D: James Woods, Daniel Baldwin

„Wem sonst als Howard-Hawks-Fan Carpenter könnte es gelingen, einen modernen Vampir-Horrorfilm zu drehen, der in der Gestalt eines klassischen Western daherkommt?“ (TV-Spielfilm) City

Der Junggeselle USA 1999, R: Gary Sinyor, D: Chris O'Donnell, Reneé Zellweger, Brooke Shields

„Von Buster Keatons Slapstick-Klassiker „Sieben Chancen“ hat das Remake nur die Ausgangsituation (der Titelheld muss in wenigen Stunden eine Braut finden, um sein Millionenerbe zu bekommen) und den spektakulärsten Gag (er wird von einer Horde heiratswilliger Frauen verfolgt) übernommen. Keatons Einfallsreichtum hat diese Brautschau im Zeitraffer leider nicht geerbt. Chris O'Donnell ist viel zu niedlich, um der Bindungsangst seiner Figur einen frenetischen Unterton zu geben.“ (tip) CinemaxX, CineStar

K

Käpt'n Blaubär Deutschland 1999, R: Hayo Freitag

„In dem Zeichentrickfilm, der – nach der Fernsehserie und dem Buchbestseller – neues Seemannsgarn um den wasserfesten Abenteurer spinnt, verschlägt es den Käpt'n ins kapitalistische Meer, in dem unter anderem die Immobilienhaie lauern. Doch gegen alle Versuche Dr. Feinigers, sich die Welt mit Hilfe von Wellenzwergen, radioaktiven Steckrüben und Krokodilspiraten untertan zu machen, verteidigt Blaubär sich und die seinen so fintenreich, wie man das von seinem Über-Ich Walter Moers (Drehbuch) gewohnt ist.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Wall-Kinos (Ol)

Kevin & Perry Großbritannien 2000, R: Ed Bye, D: Harry Enfield, Kathy Burke, Rhys Ifans

„Zwei angehende DJs wollen den Sommerurlaub auf Ibiza nutzen, um erste intensive Kontakte zum anderen Geschlecht zu knüpfen. Eine grobschlächtige Komödie voller Derbheiten und Peinlichkeiten, die mühelos jedes Niveau unterbietet und nicht mehr als ermüdende Unterhaltung bietet. Die Chance einer Persiflage des Genres wurde zwar gesehen, aber nicht genutzt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City, Open air

Leben und Lieben und L.A. USA 1998, R: Willard Carroll, D: Angelina Jolie, Gillan Anderson, Sean Connery

„Ein Ehepaar in der Krise nach 40 Jahren, eine Mutter und ihr an Aids sterbender Sohn, eine Frau, die sich nicht auf echte Gefühle einlassen kann. Der Film folgt mehreren Paaren und ihren Problemen mit Beziehungen, der Liebe und dem Leben.“ (TV-Spielfilm) Casablanca (Ol)

Love is the Devil Großbritannien 1997, R: John Maybury, D. Derek Jacobi, Daniel Craig / Originalfassung mit Untertiteln

„Wenn die Leinwand sich den Leinwänden und ihren gequälten Pinsel-Koryphäen widmet, wird meist furchtbar dick aufgetragen. Jetzt hat es den britschen Leidensexperten Francis Bacon erwischt. In „Love is the Devil“ versucht Regisseur John Maybury die abstrakten, farbstarken, reduzierten Bilder der Qual, mit denen Bacon zu Weltruhm gelangte, mit filmischen Mitteln zu reproduzieren – und auf Bacons Leben zu projezieren. In avantgardistischer Verquastheit wird die Hassliebe nacherzählt, die den ebenso geistreichen wie grausamen Malergeck mit einem jungen Proletarier und Gelegenheitsdieb verband, der ihm bei einem versuchten Einbruch buchstäblich ins Bett gefallen war. Bacon hätte das Leinwandresultat vermutlich viel zu angestrengt artistisch gefunden - aber der Mann war ja Kummer gewohnt.“ (Der Spiegel) Kino 46

Luna Papa Österreich/Deutschland/Russland/Schweiz/Frankreich 1999, R: Bakhtiar Khudojnazarov, D: Chulpan Khamatova, Moritz Bleibtreu

„Da plumpsen Kühe vom Himmel, fliegen Teppiche durch die Luft. Da meldet sich jemand zu Wort, den es noch gar nicht gibt. Hier erzählt jemand seine Vor- bzw. Entstehungsgeschichte aus dem mütterlichen Bauch heraus. „Luna Papa“ oder ein Roadmovie auf der Suche nach dem Erzeuger des Erzählers. Mit seinen erdichteten Bildern, die einer überbordenden Phantasie entsprungen scheinen, mit seiner entwaffnenden Naivität, die schnurstracks ins Märchenhafte führt, ist diese wüste Odyssee durch Zentralasien im wahrsten Sinne des Wortes phantastisches Kino.“ (tip) Filmstudio, Casablanca (Ol)

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City

Manila Deutschland 1999, R: Romuald Karmakar, D: Jürgen Vogel, Manfred Zapatka, Martin Semmelrogge

„Auf dem Flughafen von Manila warten Reisende auf ihren Rückflug nach Frankfurt, der Start verzögert sich. Karmakar inszeniert mit seinem ungeduldigen Ensemble eine Oper fast ohne Musik und sammelt Anekdotisches bei Sextouristen, Bordellkönigen und roh skizzierten Frauenfiguren auf. Doch Aktion mündet unfreiwillig in grotesken Höhepunkten, die in der Opernmetapher angelegten Bezüge führen ins Leere, und Spannung verpufft lange vor ihrem anvisierten Höhepunkt.“ (tip) Filmstudio

Mansfield Park Großbritannien/USA 1999, R: Patricia Rozema, D: Frances O–Connor, Embeth Davidtz, Harold Pinter

"Die Geschichte von Funny Price (eine strahlende Frances O'Connor), die als armes Stiefkind zwischen privilegierten Cousins auf dem herrschaftlichen Sitz von Verwandten aufwächst. Mit sicherem Instinkt für die „modern sensibilities“ der gleichnamigen literarischen Vorlage von Jane Austin inszenierter Film. Eine kluge Adaption, welche die frühe Behauptung von weiblicher Eigenständigkeit, eine kompromisslose Liebesgeschichte und die Kritik an einer von Geld und Macht besessenen Gesellschaft vereint.“ (Zoom) Gondel, Ziegelhof (Ol)

Matrix

USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City, Casablanca (Ol)

Die Mäusejagd USA 1997, R: Gore Verbiski, D: Nathan Lane, Lee Evans

„Die Brüder Ernie und Lars erben eine Fabrik, ein Haus und eine Maus, und die muss raus. Der Werbefilmer Vernbinski nutzt diesen einfachen Plot um zu zeigen, was er so alles kann. Aber nach der zehnten überraschenden Kamerafahrt ist die „Tom & Jerry“-Dramaturgie verbraucht.“ (tip) Schauburg

Mission Impossible 2 (M:I-2) USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott

„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglatten Werbeclipstil. Wer nun glaubt, Actionmaestro John Woo forciert die Action, übersieht die lähmende Liebesgeschichte. Nach esoterischem Score, hektischer Montage und zweifelhafter Logik findet Woo erst im Finale zur Kinetikexplosion, die seinen einstigen Stil dermaßen vermissen lässt, dass auch Michael Bay (“Armageddon“) dieses kalkulierte Fun-Generation-Machwerk hätte inszenieren können. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling, die nur auf Schauwerte baut. Kurzum: Millionenerfolg garantiert.“ (film.de) Schauburg, CinemaxX, UT-Kinocenter, Cinestar, Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede), Lichtspielhaus (Del)

N

Next Friday USA 1999, R: Steve Carr, D: Ice Cube, Mike Epps, Justin Pierce

"Ein Jugendlicher, der die gewaltsame Rache eines aus dem Gefängnis entflohenen Kriminellen zu fürchten hat, versteckt sich bei reichen Verwandten in einem Vorort von Los Angeles, gerät dabei aber in neue Verwicklungen. Misslungene Komödien-Fortsetzung, die sich ganz im Gegensatz zum ersten Teil („Friday“, 1995) nicht um soziale Relevanz bemüht und sich in banaler Typenkomik und plumpem Klamauk erschöpft.“ (filmdienst) UT-Kinocenter

P

Der Patriot USA 2000, R: Roland Emmerich, D: Mel Gibson, Heath Ledger

„Die anhaltende Bevormundung durch „King George“ brachte 1776 das Fass zum Überlaufen. Amerikas Bürger streben mit aller Macht nach Unabhängigkeit. Blutvergießen auf beiden Seiten nehmen sie dabei bewusst in Kauf. Anfangs stimmt Familenvater Benjamin Martin zwar gegen den Unabhängigkeitskrieg, doch als eines seiner neun Kinder von einem kaltblütigen Engländer niedergeschossen wird, sieht er rot. Was der deutsche Regisseur Roland Emmerich da auftischt, ist nicht nur hinsichtlich der Landschaftsaufnahmen gewaltig. Zwei Drittel des Films erweisen sich als Hurra-Patriotismus übelster Sorte, was bei nahezu drei Stunden Spiellänge doch einiges ausmacht. In fast schon ästhetisierenden Bildern zeigt er blutrünstige Kriegshandlungen, lanciert zur besseren Verdauung ein paar billige Lacher und wird nicht müde, haarsträubende Belege für die vermeintlich tolerante Grundhaltung der aufgeklärten weißen US-Bevölkerung aufzutischen.“ (film.de) CineStar

Pokémon – Der Film Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama

„Einer Welt, in der Menschen und Pokémon, putzige Fabelwesen, friedlich miteinander leben, droht die Vernichtung durch ein mittels Gen-Manipulation künstlich hergestelltes Pokémon, das seine unbesiegbaren Kräfte erst beherrscht, als es erkennt, dass das Leben ein Geschenk ist, mit dem man friedlich und schöpferisch umzugehen hat. Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrick-Abenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) Cinestar, CinemaxX

R

Romance Frankreich 1998, R: Catharine Breillat, D: Caroline Ducey, Dagamore Stevéverin, Rocco Siffredi

„Dass der eregierte Penis des Porno-Mimen Siffredi zu sehen ist, macht den Film nicht zum Porno, er stellt allenfalls einen Tabubruch dar. „Romance“ ist ein weiblich-vergeistigter Blick auf die Liebe ohne Liebe, ohne Romantik, ohne Umschweife. Die Männer erfüllen nur einen Zweck, Frau ist komplex, kein Objekt, kein Opfer. Man muss die Theorien, deren Vermittlung Breillat wichtiger scheint als eine spannende Inszenierung, oder die extremen gynäkologischen Bilder nicht gutheißen, um den Film interessant zu finden. Aber man muss wohl zumindest eine feminine Seite besitzen, um ihn zu verstehen oder zu mögen.“ (Cinema) Filmstudio

Romeo Must Die USA 2000, R: Andrzey Bartkowiak, D: Jet Li, Aaliyah

„Modische Actionware in zeitgemäßem Hochglanzlook, die sehr auf zeitgemäße Unterhaltung zugeschnitten ist. Kung-Fu-Düse Jet Li legt bei seinen Verrenkungskünsten den turbulenten Jackie-Chan-Gang ein. Nach Shakesspeare sucht man bedauerlicherweise vergebens, sogar die Romanze zwischen Li und R'n'B-Beauty Aaliyah ist kurz angebunden, Bahn frei also für Humor und originelle Action ohne sonderlichen Tiefgang. Wegen der schwachen Handlung ist der flotte Spaß gleich nach dem Kinobesuch bereits wieder vergessen.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)

S

Schindlers Liste USA 1993, R: Steven Spielberg, D: Liam Neeson, Ben Kingsley, Ralph Fiennes

„Die Dramatisierung eines dokumentarischen Romans über den nationalsozialistischen Industriellen und Lebemann Oskar Schindler, der in Polen mehr als 1100 Juden das Leben gerettet hat. In zurückhaltendem Schwarzweiß und vorwiegend an Originalschauplätzen gedreht, überzeugt der über dreistündige Film vor allem in der Darstellung von Personen und Details, die sich zu einem bewegenden Zeugnis aktiver Menschlichkeit in einer unmenschlichen Umgebung verdichtet.“ (Zoom) City

Schnee, der auf Zedern fällt USA 1999, R: Scott Hicks, D: Ethan Hawke, Youki Kudoh

„Halbgare Literaturverfilmung, die einmal mehr versucht, dem Politischen mit dem banalen Privaten beizukommen, das heißt hier mit der Geschichte von Ishmael und Hatsiue, die durch die Weltläufe tragisch entzweit werden.“ (tip) City

Scream 3 USA 1999, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

"Am Set zum Film „Stab 3“, einem Film im Film, tauchen plötzlich echte Leichen auf. Die alten Bekannten Gale, Fewey und Sidney reisen an, um bei der Aufklärung der Verbrechen zu helfen, die wieder der schwarzgewandete Messer-Mörder begangen hat. Kurz: „Scream“ zum Dritten, doch die Filmfiguren sind keinen Deut besser geworden. Noch immer wissen sie nicht, dass der Keller das tödlichste Versteck überhaupt ist. Und nach wie vor finden wir Zuschauer das mörderisch unterhaltsam. Was will man mehr?“ (Zoom) CineStar, CinemaxX

Sein oder Nichtsein USA 1942, R: Ernst Lubitsch, D: Jack Benny, Carole Lombard

„Das amerikanische Kino hat diese erschreckend brutale Komödie auch heute noch kaum verdaut. Das Model für diesen Stil ist Bunuel, was auch erklärt, warum so vieles in Lubitschs Werk mit soviel Vorsicht angegangen wird; wie etwa in den Filmen von Billy Wilder, dem Erben von Lubitsch.“ (David Thomson) City

The Sixth Sense USA 1999, R: M. Night Shamalan, D: Bruce Willis, Toni Colette

„Ein subtiler Horrorfilm ohne Blut und Schleim oder rausgepoppte Augäpfel. Stattdessen so leise und unspektakulär, dass man gar nicht merkt, wie Furcht und Beklemmung von einem Besitz ergreifen.“ (tip) City

Skulls USA 2000, R: Rob Cohen, D: Joshua Jackson, Paul Walker

„Luke studiert Jura an einer renommierten Universität. Im Gegensatz zu seinen reichen Kommilitonen muss er hart arbeiten, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Als er ein Angebot des obskuren Geheimbundes „Skulls“ erhält, ergreift er die Chance seines Lebens. Zwar meiden ihn die alten Freunde, doch dank einflussreicher Bundmitglieder scheint seine Zukunft gesichert. Jugend-Triller, dessen verführerischer Look die haarsträubende Handlung kaschiert. Regisseur Rob Cohen inszeniert rein für die Effekte und schert sich nicht um Glaubwürdigkeit. Unterhaltsame Teen-Ware, solange man nicht darüber nachdenkt.“ (film.de) CinemaxX, CineStar

Sleepy Hollow USA 1999, R: Tim Burton, D: Johnny Depp, Christina Ricci

„Der exzentrische Tim Burton hat sich diesmal der knapp 200 Jhre alten, schaurig-schönen Geschichte vom kopflosen Reiter angenommen, der seine Opfer mit einem Säbelschlag enthauptet, und zu einem märchenhaften Kapitel intelligenten Gothic-Grusels verarbeitet.“ (tip) City

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

"Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach.“ (TV-spielfilm) City

Star Wars – Episode 1 – Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. “ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar

Der Sturm USA 2000, R: Wolfgang Petersen, D: George Clooney, Mark Wahlberg

„Ein Fischerboot und eine Yacht geraten in den schlimmsten Sturm des Jahrhunderts, und während heroische Rettungsaktionen versucht werden, kämpfen sie gegen den Mahlstrom. George Clooney spielt einen Skipper, der sich einen letzten großen Fang nicht entgehen lassen will und Mannschaft sowie Boot riskiert, um ihn an Land zu bringen. Der spannende und mitreissende Film hat nur skizzenhafte Charaktere aber verblüffende Specialeffekte, denn er handelt nicht von den Menschen sondern von kleinen Booten in einem großen Sturm.“ (Roger Ebert) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Wall-Kino (Ol)

T

Der talentierte Mr. Ripley USA 1999, R: Anthoy Mighella, D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Solch einen intelligenten und stilsicheren Thriller werden Sie in diesem Jahr wohl kaum noch einmal zu sehen bekommen. Der Film basiert auf Patricia Highsmiths Geschichte, die eine Reihe von Romanen mit dem Helden Ripley auslöste: einem Mann, der heilos böse ist, aber zugleich auch charmant und intelligent.“ (Roger Ebert) City

Tiggers großes Abenteuer USA 2000, R: Jun Falkenstein

„A.A. Milnes Bücher über Winnie Puuh, seinen Gefährten Tigger und die Tiere aus dem Hundert-Morgen-Wald verkauften sich seit 1926 in mehr als 30 Ländern über 45 Millionen Mal. 1966 machte Disney den gelben Bären erstmals zum Kinostar und schickt ihn nun, 17 Jahre nach dem letzten Abenteuer, zurück auf die Leinwand – mit technischer Perfektion, Liebe zum Detail, einer anrührend-erheiternden Geschichte und Helden zum Knuddeln.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar

Tuvalu Deutschland 1999, R: Veit Helmer, Chulpan Hamatova, Philippe Clay

„In einem surreal anmutenden Niemandsland ist ein heruntergekommenes altes Bad die bedrohte Heimstatt einiger Menschen geworden, die dem Zerfall des Gebäudes, aber auch der Gewissenlosigkeit ihrer korrupten Widersacher Einfallsreichtum und utopische Tatkraft entgegen setzten. Ein detailverliebter, fantasiereicher Bilderkosmos, gespeist aus zahlreichen Wurzeln der Filmgeschichte. Konzipiert als turbulent-poetisches Traumgespinst, wird das moderne Märchen fast ohne Worte erzählt und bereichtert durch skurrile Figuren, bizarre Dekors und eine auch in der Farbgebung faszinierende Bildgestaltung, was den Film zu einem Augen- und Ohrenschmaus macht.“ (filmdienst) Schauburg

U

Die Unberührbare Deutschland 1999, R: Oskar Roehler, D: Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Jasmin Tabatabai

„Mit dem Fall der Mauer bricht für die Münchner Schriftstellerin Hanna Falders eine Welt zusammen. In ihren Büchern tritt sie für die Werte des Sozialismus ein, in der Realität shoppt sie bei Dior. Hanna macht sich auf den Weg nach Berlin. Sie ist eine Getriebene, alkohol- und tablettensüchtig, monomanisch – und dennoch eine Frau, die man auf Anhieb liebt und versteht. Ein Film, in dessen stilisierten Schwarzweiß-Einstellungen Einsamkeit und Verzweiflung zu abstrakten Bildern unendlicher (Sehn-)Sucht gerinnen, und der gleichzeitig ganz hart am Leben balanciert. Die Autorin Gisela Elsner, das Vorbild für Hanna Flanders, war Oscar Roehlers Mutter.“ (tip) Atlantis

Und das ist erst der Anfang Deutschland 2000, R: Pierre Franckh, D: Julia Richter, Rene Hofschneider

„Anna ist frustriert, und als sie nachts bei ihrer Freundin anrufen will, passiert es: Sie verwählt sich. Am anderen Ende meldet sich eine ungehaltene männliche Stimme. Schauspieler Michael streitet sich gerade mit seiner Ex um den gemeinsamen Sohn. Irgendwie kommen sie aber ins Gespräch und plötzlich ist es Morgen. Doch bevor sie ihre Nummer durchgeben kann, fällt Anna das Telefon ins Badewasser. Auch wenn man einige Elemente dieser sympathischen Komödie auf gehobenem Fernsehniveau aus anderen Filmen kennt, und das Ende etwas zum Klamauk gerät: die Mischung stimmt.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

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