Roma im Kosovo getötet

KFOR spricht von gezieltem Anschlag gegen Roma. Göttingen schiebt trotzdem in das Kosovo ab

PRIŠTINA/GÖTTINGEN ap/dpa ■ Bei einem Anschlag mit einer Mörsergranate sind im Südkosovo drei Angehörige der Roma-minderheit getötet und ein weiterer verletzt worden. Nach Angaben der internationalen Friedenstruppe (KFOR) richtete sich die Explosion in dem Dorf Malialas in der Nacht zum Donnerstag gezielt gegen die Romafamilie. Finnische KFOR-Soldaten hatten die Falle mit dem Sprengsatz entdeckt, der an einem brennenden Zaun angebracht war. Trotz Warnungen an die hinzulaufenden Menschen kam es zu einer Explosion, bei der zwei Männer sofort getötet wurden. Ein dritter erlag später seinen Verletzungen.

Unterdessen nahm der Landkreis Göttingen gestern den Vorsitzenden der südniedersächsischen Roma Union, Ismail Seciri, und fünf seiner Angehörigen fest, um sie sofort in das Kosovo abzuschieben. Die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker protestierte bei der Landesregierung gegen die Abschiebung.

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