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Mehr Wogen auf der Elbe

■ Lotsen erhalten Unterstützung von der GAL. Hafenwirtschaft macht weiter Druck

Die Grünen geben den Elblotsen Rückendeckung. Die Ankündigung der Lotsen, ihre Arbeit durch „Dienst nach Vorschrift“ einzuschränken, wenn ihre Tarife abgesenkt und ihre Arbeitszeiten erhöht werden (taz berichtete), wird von GAL-Fraktionschefin Antje Möller ausdrücklich gebilligt. Hafenwirtschaft und Bundesverkehrsminis-terium reagierten dagegen mit Unverständnis.

„Ohne gute Lotsen kann der Hafen dicht machen“, sagt Möller. Ihre Interessen seien daher genauso zu gewichten wie die der Reeder, die auf die Lotstarife Druck ausüben. Schon jetzt gebe es akute Probleme, qualifizierten Nachwuchs für den Job zu finden. Wenn jetzt an den Tarifen herumgestrichen werde, werde sich diese Situation noch verschärfen, befürchtet die GAL. Die Position des Verkehrsministeriums, das auf einer Absenkung der Tarife besteht, kritisiert Möller als „Verweigerungshaltung“.

Das will das Ministerium selbst nicht unkommentiert stehen lassen. Man stehe noch mitten in den Verhandlungen, heißt es in Berlin. Die bekannt gewordenen Forderungen, die Gehälter um bis zu 25 Prozent nach unten zu schrauben und die Wochenarbeitszeit auf 53 Stunden zu erhöhen, hätten lediglich „Arbeitspapier-Charakter“.

Derweil macht die Hafenwirtschaft weiter Druck: Dienst nach Vorschrift, wie ihn die 260 Elblotsen angedroht haben, berge „die Gefahr, dass der Hamburger Hafen den Anschluss verliert“, sagte Hapag-Lloyd-Sprecher Klaus Heims der Welt. Ein moderner Containerhafen, der wettbewerbsfähig bleiben wolle, müsse „ständig und ohne Einschränkungen erreichbar“ sein. aha

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