Steuergrab beim Tiefseehafen?

■ Umweltverbände protestieren gegen die Großpläne

Bremen/Hamburg – Vor einem „Millionengrab für den Steuerzahler“ haben Umweltverbände im Zusammenhang mit dem Bau eines Tiefwasser-Containerhafens in Wilhelmshaven oder Cuxhaven gewarnt. Bislang gebe es über den tatsächlichen Bedarf und die ökologischen Auswirkungen des geplanten Terminals kaum öffentlich zugängliche Daten, kritisierten gestern die Aktionskonferenz Nordsee, der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie der World Wide Fund for Nature (WWF).

Die Hafendienste Wilhelmshaven GmbH habe Teile einer Machbarkeitsstudie für Wilhelmshaven („Jade-Weser-Port“) vorgestellt (wir berichteten). Obwohl diese mit öffentlichen Zuschüssen finanziert wurde, sei der Wirtschaftsteil mit Angaben zu Kosten und möglichen neuen Arbeitsplätzen bisher nicht veröffentlicht, bemängelten die Umweltverbände. Er bezweifelte auch Prognosen über 3.600 neue Arbeitsplätze.

Hafenbetriebe in Hamburg und Bremen hatten sich für den Bau eines Tiefwasserhafens an der Nordseeküste ausgesprochen. Dort sollen Containerschiffe der Zukunft mit großem Tiefgang unabhängig von der Tide einlaufen. Während die Planungen der Eurogate-Gruppe (BLG/Bremen und Eurokai/Hamburg) in Richtung Wilhelmshaven steuern, hatte sich die Hamburger Lagerhaus Gesellschaft (HHLA) kürzlich erst für Cuxhaven ausgesprochen. taz/dpa