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JETZT MUSS SICH SPANIENS ANTI-TERRORISMUS-KOALITION BEWÄHRENVerständigung mit der ETA ist unmöglich

Nur wenige Stunden nach dem Tod von vier Terroristen durch die Explosion ihrer eigenen Bombe überraschte die ETA mit einem Doppelschlag: Der Präsident des Unternehmerverbandes der baskischen Provinz Guipúzcoa wurde ermordet, in Madrid zählte man bei der Explosion einer Autobombe zehn Verletzte. Die Kaltblütigkeit, mit der die beiden Attentate ausgeführt wurden, hat Spaniens Politiker und Bevölkerung geschockt: Die ETA hat einen schweren Rückschlag, den Verlust eines vierköpfigen Kommandos mit einem ihrer routiniertesten Aktivisten an der Spitze, wettgemacht.

In der schrägen Logik des separatistischen Untergrundes, der von einigen hundert Terroristen und über hunderttausend Sympathisanten – Stammwählern des politischen ETA-Arms, Herri Batasuna – gebildet wird, sind die in der Nacht auf Dienstag ums Leben gekommenen Terroristen „Helden des baskischen Befreiungskampfes“. Als solche werden sie in Kundgebungen geehrt. Der ermordete Unternehmer, der als gemäßigter Nationalist bekannt war und im Rahmen der Möglichkeiten Arbeitsplätze geschaffen und damit einen Beitrag zum Wohlstand des Baskenlandes geleistet hat, ist in den Augen der Separatisten ein „Vertreter des spanischen Unterdrückerstaates“. Zwischen den ETA-Sympathisanten, die sich eines zynischen New Speak bedienen und Opfer zu Tätern machen, und der spanischen Regierung gibt es keinerlei Verständigungsmöglichkeit.

Premierminister Aznar weiß die Oppositionsparteien und den überwiegenden Teil der baskischen Bevölkerung im Kampf gegen die ETA hinter sich. Der neue Sozialisten-Chef hat ihm im Kampf gegen den ETA-Terrorismus jegliche Zusammenarbeit angetragen. Aznar wird das Angebot ohne Vorbehalte annehmen müssen. Er weiß, dass die von ihm immer wieder beschworene „Einheit aller demokratischen Parteien“ in diesem Sommer noch auf eine schwere Probe gestellt werden wird: Ein Ende der Attentatserie ist nicht in Sicht – obwohl Innenminister Mayor Oreja sie als Zeichen der Schwäche der Terroristen und eine „verzweifelte Flucht nach vorn“ schönredet. JOSEF MANOLA

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