: „Liebe taz...“ Wo kommen all die bösen Nazis her?
Betr.: „Wieder rechte Plakat-Aktion“, taz vom 6.9.2000
Vielen Dank für Eure ausführliche Berichterstattung über rechte Aktivitäten in Bremen. Auch ich bin vor einigen Tagen Zeuge einer rechtsextremen Propaganda-Tat geworden. Ein circa 16-jähriger Nazi-Skinhead hat zwei (!) Aufkleber an einer Bushaltestelle angebracht, zudem pöbelte er heftig dabei.
Nein, mal im Ernst, solch eine Berichterstattung ist nicht notwendig. Sie reiht sich ein in die seit Monaten anhaltende Presse und Politiker-Hysterie. Selbst jahrzehntelang aktiv gegen Rechts, ist für mich die Tour „Hoppla, wo kommen denn plötzlich all die bösen Nazis her?“ eine reine Farce. Die Aufmerksamkeit, die Ihr ihnen schenkt, die hätten wir uns all die Jahre mit unseren Antifa-Aktionen gewünscht. All zu oft wurde die Antifa belächelt, und plötzlich sind alle irgendwie antifa-mäßig drauf. Na super!
Übrigens wurden auch am Freizi Findorff NPD-Plakate geklebt, und stellt Euch vor, ich habe Sie in Eigenregie abgerissen. Ich stehe für ein ausführliches Interview über den Anlauf zur Verfügung.
Uwe aus Bremen
(Name der Red. bekannt)
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen