: Die Liga unterschätzt
■ Der Lüneburger SK möchte in der Regionalliga bei Fortuna Düsseldorf jetzt erstmals auch auswärts drei Punkte holen
Fortuna Düsseldorf, als Aufstiegsfavorit gestartet, droht am elften Spieltag der Fußball-Regionalliga Nord die „Rote Laterne“. Der Tabellen-Achtzehnte trifft heute (19 Uhr) vor eigener Kulisse auf das Schlusslicht Lüneburger SK. Die Niedersachsen wollen mit ihrem ersten Auswärtssieg im Keller-Duell das Team von Fortuna-Trainer Aleksandar Ristic auf den letzten Platz verweisen.
„Ich bin mir sicher, dass ich mit der Mannschaft den Klassenerhalt schaffen werde. Vom Präsidium erhalte ich genug Rückendeckung. Ich möchte mit Fortuna noch viel erreichen und bleibe, egal was passiert. Wir werden auch bessere Tage erleben“, betonte Ristic. Vom Aufstieg redet niemand mehr im Umfeld des einstigen Erstligisten, der immerhin einen Etat von 8,5 Millionen Mark zur Verfügung hat. Ristic attestierte seinen Spielern zuletzt „tiefstes Amateurniveau“.
Der Coach hat für die Misere Gründe: „Drei, vier gute Spieler, die ich geholt habe, verletzten sich in der Vorbereitung oder während der Saison. Ich konnte nie meine Wunschelf auflaufen lassen.“ Mit Marcus Marin, Uwe Weidemann, Guido Jörres, Jürgen Radschuweit, Heinz Vossen und Asmir Dzafic musste er hochkarätige Ausfälle hinnehmen. „Zudem sind die Teams aus dem oberen Drittel gut eingespielt. Wir sind das nicht und haben diese Liga unterschätzt.“
Der Lüneburger SK plant mit einem Mini-Etat von 1,3 Millionen Mark. Nach dem ersten Saisonsieg fährt das Team mit geschwellter Brust an den Rhein. „Die Konkurrenz wird von nun an einen anderen LSK erleben. Wir sind selbstbewusst“, erklärte Trainer Harry Pleß, der erneut drei Zähler anstrebt: „13 Siege brauchen wir bis zum Klassenerhalt. Bis jetzt haben wir noch keine hohe Niederlage kassiert und das wird uns auch in Düsseldorf nicht passieren.“
Auch die Tabellenspitze ist am Wochenende kräftig umkämpft. Eintracht Braunschweig möchte bei Zweitliga-Absteiger Fortuna Köln die Serie mit vier Siegen in Folge fortsetzen und liebäugelt parallel mit einem Ausrutscher des VfB Lübeck bei Werder Bremen.
Jeroen van der Hoef
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