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Eine Frau,eine Mädchen

Zehn Paare gibt es bislang, hundert Mädchen und Frauen wollen noch Schwestern werden. Die Vermittlung organisiert der 1998 gegründete Verein „Big Sister“. Die ersten Paare fanden sich in Düsseldorf und Umgebung, doch jetzt kommen Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet, und die Koordination wird schwerer. Wie soll man für ein Mädchen auf Fehmarn eine große Schwester finden, wo doch die Auswahl auf der Insel recht begrenzt ist? Wie auf die kindlichen Briefe aus Thüringen und Sachsen reagieren, wo es in Ostdeutschland noch gar keine Frauen gibt, die die Rolle der großen Schwester übernehmen würden?

In Nordrhein-Westfalen sucht der kleine, ehrenamtlich arbeitende Verein Partner in der Arbeiterwohlfahrt. „Ansprechpartner vor Ort in den verschiedenen Städten sind wichtig“, sagt Brigitte Klose-Grigull, die Initiatorin von „Big Sister“. So informieren zum Beispiel AWO-Kindertagesstätten über das Angebot der Schwesternschaften.

Bislang führt Brigitte Klose-Grigull selbst die Gespräche mit den Frauen, sucht dann ein Mädchen mit ähnlichen Interessen und Wohnort aus. Ihr Ordner mit den Fragebögen, beide Seiten mit Selbstauskünften ausgefüllt, quillt über. Anfragen kommen viele. Von allein erziehenden Müttern, die sich etwas Unterstützung erhoffen; von Mädchen, die noch nie mit einer großen Schwester Quatsch machen konnten, weil sie keine hatten; von Frauen, die selbst immer die kleine Schwester waren und jetzt mal in die andere Rolle schlüpfen wollen.

Es liegt an der mangelnden Finanzierung des bislang ehrenamtlich betriebenen Projektes, dass das Schwesternetzwerk nicht schon längst engmaschiger ist. Kontakt: Big Sister e. V., Hof Gretenberg 1, 40699 Erkrath, Fax (0 21 04) 94 63 81, E-Mail: info@bigsister-online.de

ANNETTE KANIS

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