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vorlaufHehre Motive

Logo, 17.30 Uhr, Kika

Der 16-Jährige erzählt, wie er am Bahnhof von zwei Jugendlichen angesprochen wurde. Wie sie ihn in den Bus verfolgen, ihn niederschlagen, wie der Busfahrer die Polzei holt.

Masud, im Gegensatz zu anderen minderjährigen Opfern rechter Gewalt, ist mit einer Abreibung davongekommen. Verprügelt aus einem Grund, den es eigentlich gar nicht gibt. Die Hintergründe des Rechtsradikalismus, die damit verbundene Gewalt, die Taten und Täter sind Kindern noch schwerer begreifbar zu machen als Erwachsenen. Der einwöchige Logo-Schwerpunkt „Rechte Gewalt“, der heute startet, hat das komplexe Thema darum auf die kinderkompatibelsten Aspekte reduziert, auf „die wichtigsten Facetten“, wie einer der verantwortlichen Redakteure Rolf Müller betont: „Unter anderem haben wir ein Opfer rechter Gewalt porträtiert.“ Hoffentlich erreicht die KiKa-Informationssendung auch die angepeilte Klientel: „Die, die lieber Pokémons gucken, schalten wahrscheinlich ab“, befürchet Müller. Die fünf Schwerpunkte seien recht O-Ton-lastig geworden und insofern eher etwas für die älteren unter den 7- bis 13-jährigen Logo-Guckern. „Wir gehen davon aus, dass unsere Zuschauer zumindest schon mal gewalttätige Menschen erlebt oder gesehen haben“, also schon sensibilisiert sind, wenn auch nicht unbedingt für rechtsmotivierte Gewalt. Das Thema Angst muss für eine so junge Zielgruppe ebenfalls vorsichiger und subtiler angegangen werden: „Dass Kinder Angst kriegen können“, wenn sie sehen, wie jemand verfolgt wird, das wissen die Macher. Und haben darum auf allzu drastische Darstellungen, etwa beim Überfall auf den 16-jährigen Afghanen Masud verzichtet, ihn lieber erzählen lassen, unterbrochen von leicht verzerrten, subjektiven Bildern seiner Flucht vor den Angreifern.

Stattdessen werden positive Beispiele gebracht, wie das Projekt „Zusammen, nicht gegeneinander“ an einer Schule, das auf die Zusammenarbeit von Fünft- bis Zehntklässlern setzt. Prävention und der Appell, einzugreifen, wenn jemand in Not ist, das sehen die Logo-Redakteure als Botschaft ihrer kurzen Filme. Hoffentlich reicht das hehre Motiv aus, um die heftig umworbenen Kinder und Jugendlichen vor der öffentlich-rechtlichen Glotze zu halten.

JENNI ZYLKA

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