Lokalkoloratur:
„Die haben mich provoziert“, sagte er, als er wegen der Erschießung zweier Hühner zur Rede gestellt wurde, während der Nachbar auf einer Kuh vorbeiritt. Ein für ihn typischer Satz, hervorgepresst in dem für ihn typischen Idiom im Film „Männerpension“, dessen Autor, Regisseur und Hauptdarsteller er war. Die „Charaktere und Eigenarten“ des gemeinen Schleswig-Holsteiners und dessen „liebenswerte Gelassenheit“ fänden sich in allen seinen Werken, behauptete gestern Abend Heide Simonis über Detlev Buck, als sie ihm den Filmkunstpreis des Landes überreichte, dessen Ministerpräsidentin sie ist. Das habe ihr 1962 in Bad Segeberg geborenes und auf einem Bauernhof in der Nähe des Weilers Krems II aufgewachsenes Landeskind schon mit seinen beiden ersten preisgekrönten Filmen „Erst die Arbeit und dann...?“ und „Karniggels“ bewiesen. Die Antwort, zu der ihn diese Lobeshymmnen provozierten, ist ebenfalls typisch für Buck. „Tja“, sagte er, „dann ist das wohl so.“ smv
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