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Die USA und Vietnam

Als Student weigerte Bill Clinton sich, in Vietnam zu kämpfen. Jetzt besucht er als erster US-Präsident seit dem Sieg der Kommunisten 1975 Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Es ist zugleich die letzte große Auslandsreise seiner Amtszeit. Er wolle „ein neues Kapitel in der Beziehung der beiden Länder aufschlagen“, hat Clinton angekündigt. Im „amerikanischen Krieg“ starben bis zu drei Millionen Vietnamesen und 58.000 US-Soldaten. Bis heute suchen US-Spezialisten nach den Spuren von rund 1.600 vermissten GIs, leiden Tausende Vietnamesen und Amerikaner an den grausamen Folgen des Entlaubungsmittels Agent Orange, verstümmeln Minen die Bauern auf den Feldern. Trotz des Widerstandes amerikanischer Kriegsveteranen hob Clinton 1994 das Wirtschaftsembargo gegen Hanoi auf. 1995 nahmen beide Staaten wieder diplomatische Beziehungen auf. Im Sommer dieses Jahres unterzeichneten sie ein bilaterales Handelsabkommen.