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ganz ansehnlich: „rock style“ in london

Kleider machen Popstars, und Musiker schreiben – mal mehr, mal weniger bewusst – Modegeschichte: Hätten die frühen Rapper der Bronx jemals gedacht, dass ihr Sport-Look noch 20 Jahre später an den Imbissbuden von Berlin-Neukölln en vogue sein würde? Dass die Sicherheitsnadeln, die Johnny Rotten einst für seine Garderobe gebrauchte, schon bald zu den Pflichtrequisiten des Punk wurden, war jedenfalls ausnahmsweise mal keine Idee des Sex-Pistols-Managers Malcolm McLaren.

Wie zufällig gewählte Accessoires, aber auch strategisch ausgesuchte Outfits im Laufe der Zeit zur Corporate Identity von Musikstilen und Jugendbewegungen avancierten, lässt sich derzeit in der Londoner Barbican Gallery studieren. Unter dem Titel „Rockstyle“ wird dort einiges aufgefahren – darunter Beatles-Anzüge von 1963 in schwarz-roter Wolle mit Samtkragen, designed by D.A.Millings, Marc Bolans blaues Jackett mit Blumenkragen von 1972 und protzig verzierte Gürtel aus dem Nachlass von Elvis Presley. Manche Moden beweisen in der Gesamtschau besondere Haltbarkeit: So erfreut sich der Union Jack mit seinen emblematischen Farben auch 35 Jahre nach Pete Townshends legendärem Flaggen-Jackett als Mod-Insignie noch immer großer Beliebtheit. Und auch der Cowboyhut hat jüngst eine Renaissance erlebt – nicht zuletzt dokumentiert durch Madonna, die sich das Western-Symbol jüngst zu eigen gemacht hat.

Ihr und David Bowie widmet sich das Barbican mit besonderer Aufmerksamkeit, schließlich haben beide ihr Image durch geschickte Stilbrüche immer wieder neu belebt, und dabei zuletzt voll auf Haute Couture gesetzt: Ganzen Stäben von Designern verdanken sie ihre immer neuen Häutungen.MICHAEL HOLLMANN

Ausstellung: „Rock Style Music + Fashion + Attitude“. In der Barbican Gallery, London. Noch bis zum 14. Januar 2001

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