: die chronik
„All die Scheiße“
2. Juli: Christoph Daum wird zum Bundestrainer designiert.
23. August: Daum wird Weichensteller. Der Energiekonzern RWE gibt ihm in dieser Funktion einen Werbevertrag über 10,2 Millionen Mark.
1. Oktober: Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß lässt sich in einem Interview über Daums „privates Umfeld, seine Werbeverträge, Erpressungsversuche und Prostituierte, [...] all die Scheiße“ aus und bezweifelt seine Eignung zum Bundestrainer.
2. Oktober: Daum findet „die Scheiße“ gar nicht lustig und stellt Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen Hoeneß.
9. Oktober: Die Sache wird haarig. Um Drogengerüchten entgegenzutreten, opfert Daum einen Teil seiner Frisur.
20. Oktober: Haarprobe kokain-positiv, Daum flüchtet nach Florida, Völler übernimmt Bayer Leverkusen.
23. Oktober: Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft gegen Daum wegen Drogenbesitzes werden bekannt. Der DFB gibt bekannt, dass er Daum nicht mehr will.
12. November: Berti Vogts übernimmt den Trainer-Job in Leverkusen von Völler und betont, die Arbeitsweise von Daum fortführen zu wollen.
16. November: Daum kontert positive Haarprobe mit angeblich negativer aus den USA.
20. November: Ein spanisches Gericht gibt Daum Recht im mallorquinischen Immobilienstreit. Die Klage eines Maklers, der 360.000 Mark Courtage verlangt, wird abgewiesen.
15. Dezember: Daum einigt sich mit Bayer Leverkusen auf eine Abfindung, angeblich zwei Millionen Mark.
11. Januar 2001: Daum ist wieder da und gibt zu, „gelegentlich und in privatem Rahmen“ Kokain konsumiert zu haben.
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