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jassen ghiuselev illustriert alice im wunderland

„Ach, du meine Güte! Ich komm ja zu spät!“, ruft das Kaninchen mit der Taschenuhr, und Alice, die ihm in das Kaninchenloch folgt, fällt und fällt und fällt, bis sie in einer merkwürdigen Traumwelt voller skurriler Geschöpfe landet. Kein Wunder, dass die Geschichte von „Alice im Wunderland“ Maler von jeher inspiriert hat: Die Erlebnisse des kleinen Mädchens sind so herrlich versponnen, dass sie die Fantasie jedes Künstlers anregen. Die viktorianischen Originalzeichnungen zu der Erzählung von Lewis Carroll stammten von John Tenniel, Jahrzehnte später malte der Surrealist Salvador Dalí seine Vision von Alices Wunderland. Walt Disney schließlich machte aus dem kleinen Mädchen eine süßliche Zeichentrickfigur. Nun hat sich der bulgarische Künstler Jassen Ghiuselev von Alices Abenteuern zu surrealen, in altmodischen Brauntönen gehaltenen, traumhaften Bildern inspirieren lassen, die an das viktorianische Original erinnern und das Wunderland gleichzeitig in eine Escher’sche Welt verwandeln: mit irritierenden, verrutschten Perspektiven, voller mittelalterlicher Torbögen, bevölkert von kleinen Tieren und absonderlichen Fabelwesen. Auch Alice bleibt bei ihm, was sie bei Lewis Carroll war: ein sehr selbstbewusstes, neugieriges kleines Mädchen. Nur der Text ist anders: Barbara Frischmuth hat ihn gestrafft nacherzählt (Aufbau Verlag, 24 Seiten, 39,95 DM).DIEMUT ROETHER

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