piwik no script img

Floskeln, die die Welt nicht braucht (5)Partner Kunde

■ Unter Beifall der Kultur-Szene ging ein Marketing-Workshop im CCB zu Ende

Ein umfassender Marketing-Workshop für Bremens Kultureinrichtungen ging gestern im Congress Centrum Bremen (CCB) zu Ende. Mit den Worten „Ich wollte Bremens Kulturszene fit für das 21. Jahrhundert machen – und das ist mir gelungen“, verabschiedete sich der Research consultant, Team manager und Customer contacts operator Walter Schmock von den 220 TeilnehmerInnen. „Wir haben wirklich was gelernt“, zeigten sich gestern SprecherInnen großer und kleiner Bremer Kultureinrichtungen begeistert und lobten vor allem die schonungslose Offenheit in den Redebeiträgen des Organisators.

Unter dem Titel „Kundenbindung wird in Zukunft zum strategischen Erfolgsfaktor“ hatte Schmock am Samstagmorgen ein achtstündiges Einleitungsreferat gehalten. „Die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden müssen im Mittelpunkt der Marketinganstrengungen stehen“, erklärte der gelernte Diplom-Kaufmann und fuhr unter anfänglichem Raunen im Publikum fort: „Die Kultureinrichtungen haben den Kunden bislang noch nicht entdeckt.“ Schmock bezog sich in der Begründung besonders auf Erkenntnisse aus der Zufriedenheitsforschung. Wie die gesamte Dienstleistungsbranche müssten auch die Kultureinrichtungen zwei Ziele permanent vor Augen haben: neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden an sich zu binden.

Denn bislang konzentrierten sich viele Kultureinrichtungen nur auf die Phase vor dem Kauf. Heute komme es aber vielmehr auf die Phase nach dem Kauf an. „Im Vordergrund steht jetzt die Maximierung des Kundenwertes durch Kundenbindung“, erläuterte Schmock und sagte den Workshop-TeilnehmerInnen zum Abschluss: „Vergessen Sie nie – machen Sie Ihre Kunden erfolgreich, dann werden auch Sie erfolgreich.“

Christoph Köster

P.S.: Alle Zitate sind nahezu unverändert aus einer Pressemitteilung eines Bremer Unternehmensberaters entnommen. Danke!

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen