: Kohle verdirbt Klima
Erstmals seit 1990 steigt wieder der Ausstoß an Treibhausgasen. Nabu: „Warnschuss für Regierung“
BERLIN taz ■ Ohne tief greifende Änderungen der Energieversorgung seien die deutschen Klimaziele nicht zu erreichen. Das erklärte der Naturschutzbund (Nabu) gestern anlässlich des Klimaberichts des Wirtschaftsinstituts DIW. Danach ist erstmals seit 1990 der Ausstoß an Treibhausgasen wieder gestiegen – und zwar temperaturbereinigt um ein Prozent. Verantwortlich dafür sei eine Zunahme der Verfeuerung von Braunkohle um fünf Prozent und der Steinkohle um 1,6 Prozent. „Die festgefahrenen Strukturen in der deutschen Stromwirtschaft erweisen sich immer mehr als Hemmschuh für einen durchgreifenden Klimaschutz“, urteilte Nabu-Präsident Jochen Flasbarth. Auch das Wuppertal-Institut drängt zum Handeln: Die bisherigen Minderungen seien überwiegend vereinigungsbedingt gewesen. Durch energieeffiziente Techniken ließe sich mehr als ein Drittel des CO2-Ausstoßes vermeiden.
Derweil zeigt Norbert Blüm, ehemaliger Arbeitsminister, Reue. „Wir alle haben jahrelang eine falsche Klimapolitik mitgetragen“, sagte er gestern auf einer Aktion der Hilfsorganisation terre des hommes. URB
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