: zum beispiel
Thailand
Die Asienkrise 1997 hatte tiefgreifende politische Folgen für Thailand: Die durch und durch korrupte Regierung stürzte. Gleich darauf verabschiedete das Parlament eine neue Verfassung, die das Übel der money politics bekämpfen sollte. Eine Anti-Korruptions-Kommission wurde eingerichtet. Von nun an musste jedes Regierungsmitglied sein Vermögen (und das des Ehepartners) vor und nach der Amtszeit offen legen.
Eine beliebte Zeitungskolumne hieß „Cash in the cabinet“, in der Konten, Häuser, Autos und gezahlte Steuern jedes Politikers aufgelistet wurden. Betroffen war auch Unternehmer Thaksin Shinawatra, der kurzzeitig Vizepremier gewesen war. Doch auch Thaksin trickste: Er und seine Frau überschrieben einen Teil ihres Milliardenvermögens auf drei ihrer Hausangestellten und „vergaßen“, dafür Steuern zu zahlen. Der Betrug flog auf. Dennoch wählten die ThailänderInnen seine Partei jetzt mit dem größten Stimmenanteil in der Geschichte des Landes. Thaksin ist neuer thailändischer Premierminister.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen