: Geburtshausbewegung – wider die Atommafia
In einer kleinen Nebenstraße in Bremen-Grohn haben sich gestern „die letzten Freunde Trittins“ eingefunden. Die Castor-Gegner wollten ihre Solidarität mit den Menschen in Gorleben bekunden. Denn „Gorleben ist überall!“. Zumindest beim Geburthaus von Jürgen Trittin scheinen ihre geographischen Kenntnisse richtig zu sein. Auch wenn die Familie, die heute dort wohnt, von ihrer Ehre nichts weiß. Wahrscheinlich wäre ihr das sowieso egal.
Von einem Holzhocker aus hält ein Aktivist eine flammende Rede an „Deutschinnen und Deutsche“. Trittin, „der Führer“, Inbegriff allen Atom-Übels, ist die Zielscheibe des Gruppenunmuts. Und damit das auch alle wissen, enthüllt die Handvoll Aktivisten ein Schild am Laternenpfahl vor seinem Geburtshaus: „Jürgen Trittin – großer deutscher Atompolitiker – Garant für eine strahlende Zukunft“. Darauf gab's erst mal Sekt und Schnittchen – serviert auf Autodach und Pappteller. Das Geld hätten sie sich sparen können. Oder besser in eine Fahrkarte nach Gorleben investiert.
db/Foto: Michael Jungblut
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