: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
B
Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood
„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Filmstudio
Bounce USA 2000, R: Don Ross, D: Ben Affleck, Gwyneth Paltrow
„In langweiligen Fernsehbildern gefilmtes und schlecht getimtes Melodram, in dem sich auch die Schauspieler von der Uninspiriertheit der Inszenierung anstecken lassen.“ (Zoom) City
Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz
„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis, Casablanca (Ol)
Brother Japan/USA 2000, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Omar Epps
„Ein japanischer Jakuza taucht in Los Angeles unter, wo sein jüngerer Bruder lebt. Statt zu studieren, schlägt er sich als Kleindealer durch und zieht den Älteren in einen blutigen Bandenkrieg. Harter Gangsterfilm, der zahlreiche Gemetzel beinhaltet, diese aber auch in ihrer Absurdität und Verzweiflung zeigt, wobei geschickt mit Aussparungen gearbeitet wird. Die lakonische Inszenierung sowie die in sich ruhende, zuweilen grotesk komische, letztlich aber tragische Hauptfigur verleihen dem Film eine besondere Note.“ (filmdienst) City
Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba
Ewig läuft er weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. City
C
Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp
„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Gondel, Apollo 2 (BhV), Passage (Del), Casablanca (Ol)
D
Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve
„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchbares passiert“ sagt die Protagonistin Selma zu Beginn des Films und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. Selmas Leben ist nämlich die Hölle, und ihre einzige Zuflucht sind die Musicals: Immer wieder träumt sie sich in Tanznummern hinein, die durch das rhythmische Stampfen der Fabrikmaschinen, durch die hängengebliebene Nadel eines Plattenspielers oder das Kratzen eines Bleistifts auf Papier ausgelöst wird, und von Trier nimmt uns mit in ihre als Shownummern choreographierten Tagträume. Begeisternd ist dabei die Intensität, mit der Björk die kleine, heilige Selma spielt. Man glaubt ihr jede Regung, und weil sie ihre ganz eigene Aura mit in diesen Film bringt, wirkt sie wie sonst niemand auf der Leinwand. (hip) Gondel, Originalfassung mit Untertiteln im Kino 46
Digimon – Der Film Japan 2000, R: Mamoru Hosada, Shigeyasu Yamauchi
„Und da sind schon die nächsten knopfäugigen, stupsnasigen Trickhelden fürs Kinderzimmer: Digimons heißen nicht nur so, sie sind auch so ähnlich wie die allseits beliebten Pokémons – nur natürlich gaanz anders!“ (TV-Spielfilm) CineStar, CinemaxX, Apollo 2 (BhV), Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)
Das Dschungelbuch USA 1997, R:Wolfgang Reithermann
Disneys Version ist immer noch die Schönste. „Versuchs mal mit Gemütlichkeit“ usw. Kino 46, City
Dungeons & Dragons USA/Tschechei 2000, R: Courtney Solomon, D: Jeremy Irons, Zoe McLellan
"Fantasy-Film mit Drachen, Magiern und Schwertkämpfern. Der undurchsichtige Plot um eine Macht, die in einem Juwel versteckt zu liegen scheint, orientiert sich mehr oder weniger an den Figurenkonstellationen des beliebten Rollenspiels mit dem gleichen Namen. Die Trickeffekte sind von ebenso unterschiedlicher Qualität wie die Schauspielerleistungen. Ernsthafte „D&D“-Spieler dürften enttäuscht sein.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (BHV)
E
Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal
„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Wall-Kinos (Ol), Aladin (BhV) Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)
Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger, Jürgen Vogel, Maria Schrader
„Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Darum ist Emil Tischbein in ihrem Film kein Halbwaise, sondern lebt bei seinem geschiedenen Vater, einem arbeitslosem Ossi. Damit auch Mädchen Spaß an dem Film haben, übernimmt Pony Hütchen als zweite Hauptfigur die Führung der Kinderdetektive. Albern wird der Film spätestens, als Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet. Das Resultat ist ein anbiederndes Werk, das zeigt, wie bemüht jugendliche Erwachsene sich die Phantasiewelt der Kinder vorstellen.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede), Passage 2 (BhV)
Engel des Universums Island, Deutschland 2000, R: Fridrik Thor Fridrikson, D: Baltasar Kormákur, Ingvar E. Sigurdsson
„In Island, umwoben von Sagen und Tiefdruckgebieten, gehört „Schizophrenie zum Nationalcharakter“, wie jemand im Film sagt. Das erfährt auch der Träumer Páll, der noch bei seinen Eltern in Reykjavik wohnt und so recht nicht durchschaut, ob er verrückt ist oder die Welt. Páll landet in der Anstalt und spintisiert vor sich hin, bis er eines Tages entlassen wird und lieber ein schnelles Ende sucht, als in der Umnachtung zu verrotten. Mit galligem Humor und ohne den Trost einer Erklärung erzählt Regisseur Fridrik Thór Fridrikson vom Irrwitz, bis auch für den Zuschauer Wahn und Wirklichkeit verschwimmen.“ (Der Spiegel) Schauburg
Der Exorzist – Director's Cut USA 1973, R: William Friedkin, D: Linda Blair, Max von Sydow
„Oft kopiert, nie erreicht: Der mit 2 Oscars ausgezeichnete Horrorfilm nach dem Roman von William Peter Blatty gehört zu den Genreklassikern. Jetzt kommt er mit elf zusätzlichen Minuten wieder ins Kino.“ (TV-Spielf.) CinemaxX, Cinestar, Lindenhof (Wildeshausen)
Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel
„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnell normale Menschen zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar
Ey Mann, wo ist mein Auto!!? USA 2000, R: Danny Leiner, D: Sean William Scott, Ashton Kutcher
„Deppenduo auf der Suche nach dem fahrbaren Untersatz. Unterirdisch infantile Kifferkomödie – so stoned kann man gar nicht sein.“ (TV-Spielfilm) CineStar, Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)
F
Forrester – Gefunden! USA 2000, R: Gus Van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown
„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Unter Schülern fühlt sich Regisseur Gus van Saint offensichtlich am wohlsten, wie schon sein Oscar-Hit „Good Will Hunting“ vor zwei Jahren bewiesen hat. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcomer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) City (OmU), Casablanca (Ol)
Frau2 sucht Happy End Deutschland 2000, R: Edward Berger, D: Ben Becker, Isabella Parkinson
„Unentschlossenes Liebesdrama, dem sein inhaltliches Hin und Her schon nach Kurzem zum Verhängnis wird.“ (film.de) City
Freunde Deutschland 1999, R: Martin Eigler, D: Benno Führman, Erdal Yildiz/Erdal Yildiz und vielleicht auch Benno Führmann sind am Donnerstag in der Schauburg anwesend
„Bei einer Razzia treffen die beiden einstigen Freunde Nils und Tayfun unerwartet aufeinander: Nils als Cop, Tayfun als Verdächtiger. Nils lässt Drogen verschwinden, um Tayfun zu entlasten, doch seine Aktion bleibt nicht unendeckt. Unter Druck gesetzt, muss Nils seine alten Kumpels ausspionieren. Gekonnt balanciert Regiedebütant Martin Eigler zwischen der sich konsequent zuspitzenden Krimihandlung und dem bewegenden Psychodrama dreier Menschen, die im Spannungsfeld zwischen unkontrollierbaren Ereignissen und aufgestauten Gefühlen zum Spielball des Schicksals werden.“ (Blickpunkt: Film) City
15 Minuten Ruhm USA 2000, R: John Herzfeld, D: Robert De Niro, Edward Burns
„Medienkritischer Großstadtthriller über zwei Killer, die mörderisch für Reichtum, Ruhm und TV-Quote sorgen wollen. Komisch, dramatisch, romantisch, absurd und satirisch gibt sich der neue Film von John Herzfeld, der wie schon der Vorgänger „Zwei Tage in L.A.“ die unterschiedlichsten Töne miteinander zu harmonisieren versucht. Insgesamt durchaus erfolgreich, auch wenn der medienkritische Aspekt hinter den Unterhaltungsqualitäten des Thrillerplots zurückbleibt.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar
G
Get Real (Von Mann zu Mann) Großbritannien 1998, R: Simon Shore, D: Ben Silverstone, Brad Gordon
„„Get Real“ ist eine leichte, schwungvolle, allerdings nur fast normale Liebeskomödie. Denn es sind zwei junge Männer, die sich ineinander verliebt haben. Und eigentlich ist die tragisch-komische Geschichte vom Coming-Out eines 16jährigen schwulen Oberschülers ein Drama.“ (epd-film) City
Das Glücksprinzip USA 2000, R: Mimi Leder, D: Haley Joel Osment, Kevin Spacey, Helen Hunt
„Wenn jeder, dem er einen Gefallen tut, drei anderen ebenfalls etwas Gutes täte, wäre die Welt bald besser, denkt sich der zwölfjährige Trevor, Sohn einer allein erziehenden Alkoholikerin in Las Vegas. So einfach das Konzept, das er seinem Lehrer präsentiert, so schwierig ist die Umsetzung dieser glücksbringenden Formel. „Familentragödie vermischt mit Elementen eines Episodenfilms“ lautet das wenig überzeugende Rezept dieses Films, der in einem schamlos sentimentalen Schluss gipfelt. Einziger Lichtblick sind Kevin Spacey und der kleine Haley Joel Osment.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)
Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson
„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City, Cinema im HbH (BHV)
H
Hamlet USA 2000, R: Michael Almereyda, D: Ethan Hawke, Julia Stiles
„Der Amerikaner Michael Almereyda setzt Shakespeare der Konkretheit New Yorks aus. Sein Hamlet spielt im Heute der unfreundlichen Übernahmen von Firmen und Witwen, und es kommt unter anachronistischen Umständen zu ganz neuen sprachlichen Zweideutigkeiten und erstaunlich gewaltlosen szenischen Lösungen. Es funktioniert und es dient Shakespeare. Und warum soll aus Hamlet nicht einer werden, dessen Medium das Video ist: Schlinge des Gewissens und Erinnerungsarchiv, aus dem sich der Geist des Vaters derart in die Wirklichkeit projiziert, dass man ihn auf dem Balkon der Firma Dänemark eine Zigarette rauchen sieht.“ (Neue Züricher Zeitung) City
Harry meint es gut mit dir Frankreich 2000, R: Dominik Moll, D: Laurent Lucas, Sergi Lopez
„Bösartige Thrillerkomödie über die alte, aber immer wieder erfrischende Geschichte vom vermeintlichen Biedermann als durchtriebenem Brandstifter.“ (Blickpunkt:Film) City
Hilfe, ich bin ein Fisch Dänemark/Deutschland/Irland 2000, R: Michael Hegner, Stefan Fjeldmark
„Ein Zaubertrank verwandelt Fly, Stella und Cuck in einen Fliegenfisch, einen Seestern und eine Qualle. Wenn sie nicht in 48 Stunden ein Gegenmittel finden, bleiben die drei für immer Meeresbewohner! Eine prächtige Mischung aus Zeichentrick und schönen Songs mit dem sicherlich süßesten Seepferdchen der Filmgeschichte: ein rundherum hübscher Filmspaß für Kinder ab sechs Jahre.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Apollo 1 (BHV), Passage (Del)
102 Dalmatiner USA 2000, R: Levin Lima, D: Glenn Close, Gérard Depardieu
„Wer von dieser Realfilm-Fortsetzung eines Disney-Zeichentrick-Klassikers („101 Dalmatiner“) Klamauk auf Vorschulniveau erwartet, wird nicht enttäuscht. Als Bonbon für erwachsene Filmkundler: Gérard Depardieus bizarre Darstellung eines französischen Modeschöpfers – Obelix spielt Jean-Paul Gaultier.“ (Der Spiegel) CineStar
J
James Bond – Liebesgrüße aus Moskau Großbritannien 1963, R: Terence Young, D: Sean Connery, Lotte Lenya, Bernard Lee
Lotte Lenya, berühmte Interpretin der Dreigroschenoper in der Weimarer Republik und Ehefrau von Kurt Weill, war der spektakulärste Special Effekt im zweiten Bond Film: Sie hatte ein vergiftetes Messer in der Schuhspitze. 007 bekam als Geheimwaffe gerade mal einen Aktenkoffer, bei dem man die Schlösser verstellen musste, sonst flog man mit Karacho in die Luft. Dies war wohl der billigste, aber bestimmt nicht der schlechteste unter den Bond-Filmen. (hip) City
Jetzt oder nie Deutschland 2000, R: Lars Büchele, D: Gudrun Okras, Corinna Harfouch
„Drei fidele Omas träumen von einer großen Kreuzfahrt. Mit Ladendiebstählen und schließlich sogar einem Bankeinbruch versuchen sie das Geld dafür aufzutreiben. Leider fehlt dem Film völlig jener selbstironische Sarkasmus, mit dem Clint Eastwood seine Alt-Herren-„Space Cowboys“ Witze über das Rentenalter reißen lässt. Es plätschert so dahin.“ (epd-film) City
K
Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe
„Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche.“ (tip) City
Kanak Attack Deutschland 2000. R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider
„In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Erkan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen – bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) City
Komer Sekspir Türkei 2001, R: Sinan Cetin, D: Mujde Ar, Bayulgen
Türkisches Kinderdrama über ein theaterverrücktes Mädchen, das an Leukämie erkrankt ist. Sein Vater, ein Polizist, bringt einen ehemaligen Kinderstar und jetzigen Drogendealer dazu, im Schultheater „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ zu inszenieren, mit seiner Tochter in der Hauptrolle. CinemaxX
Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Führmann
„Tykwer nutzt die Irrungen und Wirrungen dieser Liebesgeschichte, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) City
L
Luftschlacht um England Großbritannien 1969, R: Guy Hamilton, D: Michael Caine, Trevor Howard, Curd Jürgens
„Als „historische Dokumentation“ vorgestellter Spielfilm über die Kriegsereignisse der Sommermonate 1940, als sich die Eroberung Englands durch die deutsche Luftwaffe zerschlug. Dem scheinrealistischen Breitwand-Monsterfilm mangelt es vor allem an authentischer Darstellung und künstlerischem Ausdrucksvermögen, so dass Hintergründe und Zusammenhänge des Krieges und der politischen Handlungen unklar bleiben.“ (Lexikon des internationalen Films) City
M
Mädchen, Mädchen Deutschland 2001, R: Dennis Gansel, D: Diana Amft, Felicitas Wolf
„Drei 18-jährige Gymnasiastinnen träumen trotz teilweise ausgiebiger Sexerfahrungen immer noch von ihrem ersten Orgasmus. Während die Eine dank ihres Fahradsattels, die Zweite per Internet-Chat zum Höhepunkt kommen, wählt die Dritte den altmodischen Weg einer von Missverständnissen geprägten Beziehung. Inszeniert im einfallsarmen Stil einer Vorabend-Fernsehserie, kümmert sich der Film nie wirklich um die „Nöte“ seiner Protagonistinnen, sondern liefert lediglich Unterhaltung auf unterstem Zoten-Niveau.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX, Passage 1 (Bhv), Lindenhof (Wildeshausen)
Malena Italien 2000, R: Guiseppe Tornatore, D: Moca Belluci, Guiseppe Belluci / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Zauber, den die Kriegerwitwe Malena in Tornatores sehr nostalgisch-melodramatischen Heimatfilm auf die Männerwelt ausübt, gleicht dem einer mythischen Circe, bringt ihr aber so ziemlich alles an Unglück, was eine Frau als pures Lustobjekt auf der Kinoleinwand erleiden kann.“ (Der Spiegel) Atlantis (Ital. OmU)
Marabus Frankreich, Schweiz, Italien 1999, R: Otar Iosseliani, D: Nico Tarielashivili, Lilly Lavina, Otar Iosseliani / Originalfassung mit Untertiteln
Ein junger Mann sitzt mit Pennern am Straßenrand und isst mit ihnen die auf einem Campingkocher erhitzte Dosensuppe. Ein Hubschrauber überfliegt die Straße und er sagt: „Das ist meine Mutter!“ Dies ist ein Schlüsselbild in Iossellianis neuem Film: er zeigt die ganz Armen und ganz Reichen – und Nicolas, der zwischen beiden Welten nach Belieben wechselt. Sein reiches Leben mit der herrschsüchtigen Mutter ekelt ihn an, aber dass seine Freunde in den Armenvierteln von Paris genauso berechnend und brutal sein können, entgeht ihm. So ist dies eine traurige Geschichte voller Missverständnisse, aber Iosseliani inszeniert sie als ein komödiantisches Sittenpanorama, bei dem er den Plot eher beiläufig entwickelt, und uns viel lieber seltsame Menschen in merkwürdigen Situationen zeigt. Lange weiß man nicht, wovon er da überhaupt erzählt. Er lässt lieber seinen Film durch Paris flanieren, und führt den Zuschauer dabei so klug, charmant und amüsant, dass man ihm zwei Stunden lang gerne folgt - und die „Education Sentimentale“ von Nicolas dabei eher en passant miterlebt. (hip) Kino 46
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City Synchron- und Originalfassung
Miss Undercover USA 2000, R: Donald Petrie, D: Sandra Bullock, Michael Caine
„Eine äußerlich eher unscheinbare FBI-Agentin wid als Teilnehmerin in eine amerikanische Miss-Wahl eingeschleust, die ein Terrorist zum Ziel seines nächsten Bombenattentats auserkoren haht. Mischung aus Komödie und Kriminalfilm, die vor allem dank der gut aufgelegten Hauptdarstellerin unterhält, auch wenn der Film nur wenig orginäre komische Szenen bietet, und sich weitgehend auf das altbekannte Thema vom „hässlichen Entlein“ sowie die Struktur von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bezieht.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Apollo 2 (Bhv), Lichtspielhaus (Del)
N
Die neuen Abenteuer von Pinocchio Deutschland 2000, R: Michael Anderson, D: Martin Landau, Udo Kier
„Fortsetzung des Zuschauererfolgs von 1996, die sich aus den Begrenzungen ihres reduzierten Budgets und eines Charme, Humor und Spannung nur selten vermittelnden Skripts schwer befreien kann. An den heutigen hohen visuellen Standards von Familienunterhaltung vorbei inszeniert, scheint für Pinocchio nur ganz junges Publikum der ideale Partner.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg
O
O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson
„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City
P
Petterson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski
„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordqvist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus lebt. Die Abenteuer entwickeln sich aus harmlosen Alltagssituationen zu einer Verkettung von Verhinderungen und Missgeschicken. Überschaubar von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt. (Filmdienst) CinemaxX
Pitch Black Australein / USA 1999, R: David T. Twohy, D: Vin Diesesl, Radha Mitvchelle
„Auf einem ausgedörrten Wüstenplaneten verteidigen sich Raumschiffbrüchige bei Nacht und Sonnenfinsternis gegen lichtempfindliche fliegende Aliens. Die Taschenlampe wird zur Waffe gegen die Urangst vor der Dunkelheit. Prima B-Film mit Monstern der Handelsklasse A.“ (tip) City
R
Riget (Hospital der Geister) Dänemark, Schweden, Deutschland 1994, R: Lars von Trier, D: Ernst Hugo Järegaard, Ghita Norby, Udo Kier / Originalfassung mit Untertiteln
„Es handelt sich um eine Art „Twin Peaks meets Schwarzwaldklinik“. Das Material wirkt zum Teil wie das, was in Überwachungskameras vom Tage übrigblieb; der Titel dieses Ungetüms ist „Riget“ oder „Das Königreich“. So heißt nämlich die Klinik, in der das Ganze spielt, ein Hochhaus aus den Siebzigern, von dem wir ab und zu eine Luftaufnahme sehen, die einem Bomber entstammen könnte. Im Keller sind zwei sich stets anlächelnde Mongoloide damit beschäftigt, abzuwaschen und die Vorahnungen für den Tag herauszugeben. Ein Mädchen ist verschwunden und taucht als armer Geist wieder auf; Leute werden kurzfristig durchsichtig, Wasser rinnt aus unerklärlichen Gründen den Luftschacht herab, und Udo Kier spielt eine höchst interessante Rolle bei einer Geburt, die in äußerster Konsequenz noch der von Rosemary Konkurrenz machen könnt. Einzig Frau Drusse spricht die Sprache, die Gespenster verstehen. Fürs Fernsehen viel zu schade!“ (taz) Kino 46
S
Save the last Dance USA 2000, R: Thomas Carter, D: Julia Stilles, Thomas Derek
„Wie schön – Hollywood versöhnt schwarz und weiß: Ein HipHopper und eine Ballettratte entdecken den Rhythmus, wo jeder mit muss. Was „Save the Last Dance“ aus der Masse der rhythmusbetonten Teeniefilme heraushebt, ist die Tatsache, dass sich Regisseur Thomas Carter zwischen den Tanzsequenzen viel Zeit für seine Charaktere nahm. Produktionsfirma MTV Films nimmt seine Zielgruppe ernst – und die bedankt sich dafür an der Kinokasse.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Passage 1 (Bhv), Solitaire (Westerstede)
Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D; Anna Dfaresi, Jon Abrahams
„Der Versuch einer Parodie des über seinen Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann.“ (filmdienst) City
Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams
„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) City (auch OV ohne U)
Snatch – Schweine und Diamanten Großbritannien 2000, R: Guy Ritchie, D: Jason Statham, Brad Pitt
„Wie schon bei seinem Achtungserfolg „Bube, Dame, König, Gras“, taucht Filmemacher Guy Ritchie auch in dieser Krimi-Groteske wieder tief ein in die Londoner Unterwelt. Rivalisierende Gangster aller Brutalitäts- und Einkommensklassen sind hinter einem gestohlenen Diamanten her. Sie traktieren sich mit Kampfhunden, gelegentlich auch mit bloßen Fäusten (Brad Pitt spielt einen boxenden Zigeuner), die Verlierer in diesem blutigen Spiel enden als Schweinefutter. Ritchie jedoch wirft lässig falsche Perlen vor die Säue: auch seine ebenso rasante wie selbstgefällige Regie täuscht nicht darüber hinweg, dass ihm als Drehbuchautor nur eine schwache Kopie seines vorherigen Films gelungen ist.“ (Der Spiegel) Filmstudio, CineStar
Spot USA 2000, R: John Whitesell, D: Paul Sorvino, David Arquette
„Dass FBI Agent Nr. 11 ihn fast seiner Männlichkeit beraubt hat, bringt den Mafioso Sonny mächtig in Rage. Kurzerhand setzt er den verhassten Gegner auf die Todesliste: zwei seiner Killer bemühen sich, Nr.11 ins Jenseits zu befördern. Was ihnen schwer fällt, weil dies der erste Hund ist, dem sie ans Leben sollen. Und den Instinkten des Vierbeiners scheint ohnehin kaum jemand Paroli bieten zu können. Filmer John Whitesell nutzt jede Gelegenheit, um die Zweibeiner zu Idioten zu machen. Zudem verquickt er seine zutieftst vulgären Slapstick-Streiche so mit modischen Ekel-Eskapaden, dass einer ganz schön abgebrüht sein muss, um diesen Film für die ganze Familie weiterempfehlen zu können.“ (Zitty) CineStar, Passage (Del)
Süßes Gift Frankreich 2000, R: Claude Chabrol,D: Isabelle Huppert, JacquesDutronc
„Subtiler, fast kammerspielartig inszenierter Psychothriller über kleine Geheimnise, die zu großen Katastrophen führen, weil sich alle bemühen, nicht zu zeigen, was sie denken. Meisterhaft inszeniert und gespielt, schafft Claude Chabrol einen sozialen Mikrokosmos als „film noir“ in Farben.“ (filmdienst)City, Lindenhof (Wildeshausen)
T
Taxi Taxi Frankreich 2000, R: Gérard Krawcyk, D: Samy Nacéri, Emma Sjöberg
„Die Fortsetzung der nicht nur in Frankreich enorm erfolgreichen Actionkomödie „Taxi“ hat sehr Ähnliches zu bieten: halsbrecherische Autostunts und ein knappes Drehbuch von Kultregisseur Luc Besson.“ (TV-Spielfilm) City
Thirteen Days USA 2000, R: Roger Donaldson, D: Kevin Costner, Bruce Greenwood
„Die 13 Tage im Oktober 1962 gingen als „Kuba-Krise“ in die Geschichtsbücher ein. Damals entdeckten US-Spionageflugzeuge genug sowjetische nukleare Erstschlagsraketen auf Kuba, um die USA zu zerstören. Sollte US-Präsident John F. Kennedy, seinen militärischen Beratern folgend, den Befehl zum Luftschlag geben? Der dritte Weltkrieg schien beinahe unausweichlich. Direkt aus dem Weißen Haus erzählt Donaldson die Geschichte, gesehen durch die Augen von Kennedy-Berater Kenneth O–Donnell – gespielt von Kevin Costner in der seit „Bodyguard“ vertrauten Bernhardiner Pose. Brillant fotografierte Bilder, perfekte Ausstattung und eine geschmeidige Verdichtung der historischen Ereignisse aus US-Sicht, die Abiturienten mit Leistungskurs Geschichte oder Politik nicht verpassen sollten.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar
Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley
„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire „Mephisto 68“, in dem Harold Ramis, wie schon in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „Vier lieben dich“ ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt.“ (Blickpunkt:Film) City
Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh
Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Schauburg
Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro
Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen, offensichtlich sehr viel recherchiert und dann Situationen und Bilder gefunden, die das Dilemma präzise, bewegend und dazu auch noch filmisch originell illustrieren. Der schnelle Schnitt und die nervöse Handkamera geben „Traffic“ einen quasi dokumentarischen Stil. Und Soderbergh hält eine feine Balance zwischen Verstand und Gefühl: Einerseits bietet sein Film einen detailreichen und genau durchdachten Einblick in die Mechanismen des Drogenhandels, wie ihn ein dickes Sachbuch kaum besser liefern könnte. Anderseits zeigt er in packenden und wahrhaftig wirkenden Bildern, welchen Preis die einzelnen Menschen zahlen müssen. (hip) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Aladin (Bhv), Wall-Kino (Ol)
U
Unbreakable USA 2000, R: M. Night Shyamalan, D: Bruce Willis, Samuel L. Jackson
„Spannende Mischung aus Horror- und Psychothriller-Elementen, die auf die üblichen Inszenierungsmittel der Hollywood-Genres verzichtet und in langen Einstellungen und düsteren Bildern vom inneren Kampf der Hauptfigur erzählt, der sowohl psychologische als auch spirituelle Dimensionen beinhaltet.“ (filmdienst) City
V
Viktor Vogel – Commercial Man Deutschland 2001, R: Lars Kraume, D: Alexander Scheer, Götz George
„Mit einigen Hochstapeleien schwindelt sich ein junger Nichtsnutz an die Spitze eines angesehenen Frankfurter Werbeunternehmens, ohne die leiseste Ahnung von der Materie zu haben. Hektisch inszenierte Komödie, die an ihrem Milieu kein echtes Interesse entwickelt, sondern ausgelutschte Klischees aneinander reiht. Humor ist ebenso Mangelware wie überzeugende schauspielerische Leistungen.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (Bhv), Gloria (Del)
W
Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt
„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft. Aber am Ende bekommt sogar Sigmund Freud (“Was will eine Frau eigentlich?“) eine Antwort: Frauen wollen natürlich mit Mel Gibson ins Bett, und Männer wollen das lieber gar nicht wissen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Westerstede)
Weil ich ein Mädchen bin USA 1999, R: Jamie Babbit, D: Natasha Lyonne, Cathy Moriaty
„Nein, Lucilectric hat nichts damit zu tun. Weil ihre Mutter ihre lesbischen Neigungen nicht akzeptieren will, soll Megan in eine Art Umerziehungscamp. Quietschbunte US-Satire. Als Gast: Julie Delphy.“ (TV-Spielfilm) Schauburg
Wickie und die starken Männer Japan 1973, R: Zuigo
„Wickie, der kleine Sohn eines rauflustigen Wikingers, fährt mit seinem Vater und einer Piratenhorde über die Meere. Sie rauben und plündern zwar, aber sozusagen nur als Mundraub. Als der gewitzte Wickie dem Vater und seiner Mannschaft häufiger durch gute Ideeen aus der Klemme hilft, wird er als ganzer Mann in die Horde aufgenommen. Mit Popmusik und Volksliedern unterlegter japanischer Zeichentrickfilm.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis
Z
Zug des Lebens Frankreich/Belgien/Rumänien 1998, R: Radu Mihauilieanu, D: Lionel Abelanski, Rufus
„Die Juden eines Dorfes in Osteuropa täuschen ihre eigene Deportation vor, weil die Nazis immer näher kommen. Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren.“ (film.de) City
!Zusammen! Schweden 2000, R: Lukas Moodyson, D: Lisa Lindgren, Michael Nyquist
„Der Alltag in einer schwedischen Kommune am Stadtrand von Stockholm in den 70er Jahren. Der Film nimmt die Perspektive von drei Neuankömmlingen ein, einer Frau mit ihren zwei Kindern, die mit einer ihnen zunächst fremden Welt- und Lebensauffassung konfrontiert werden. Ein sensibel inszenierter Film, der besonders in der Gestaltung der Kinderrollen überzeugt und als sanft-raffinierte Komödie unterhält. Dabei gibt der Film nicht vor, die vielfältigen politischen und menschlichen Probleme seiner Protagonisten lösen zu können, sondern begnügt sich mit einer sehr menschliche unaufdringlichen Annäherung.“ (filmdienst) Cinema, Filmstudio, Casablanca (Ol)
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