: Statt Schloss
■ Alternatives Wohnprojekt hofft auf ehemaliges Wohnheim in Altona
In Altona-Altstadt gibt es eine Chance für ein neues Wohnprojekt. Wie Frauke Stolley von „Stattschloss“ mitteilte, will sich die Gruppe das Haus in der Unzerstraße mit betreuten Behinderten-Wohnungen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf teilen. Das große Gebäude käme allerdings auch für das Obdachlosen-Wohnheim „Pik As“ in Frage, das ebenfalls eine neue Bleibe sucht.
Das frei werdende Haus steht auf städtischem Grund und gehört einem Verein, der hier ein Wohnheim für fahrende Gesellen betreibt. Allerdings sieht sich das Heim seit Jahren mit einer nachlassenden Nachfrage konfrontiert und muss deshalb verkaufen.
Die Stiftung Alsterdorf und die Gruppe Stattschloss haben sich gemeinsam um das Gebäude beworben. Mit seinen 2400 Quadratmetern Wohnfläche wäre es für das betreute Wohnen allein zu klein und das Vorhaben von Stattschloss würde sich gut damit zusammenpassen: Der Gruppe schwebt ein Mehr-Generationen-Wohnprojekt vor, in dem sich Junge und Alte, Alleinlebende und Familien gegenseitig unterstützen. Nebenbei würde sie sozial stabilisierend auf das Viertel wirken.
Die Projektgruppe existiert Stolley zufolge schon länger. „Wir treffen uns seit drei Jahren monatlich“, sagt sie. Derzeit bestehe die Gruppe aus elf Parteien, 20 sollen es werden. Für sie ist das Haus in der Unzerstraße eine seltene Gelegenheit. Denn die Möglichkeiten, Wohnprojekte in der beliebten westlichen inneren Stadt zu verwirklichen sind rar. Und auch Heinz Oberlach von den Alsterdorfer Anstalten sagt: „Wir würden uns sehr freuen, wenn das Projekt losgehen kann.“
Pläne des Architekten Joachim Reinig, wie das Gebäude umgebaut werden könnte, liegen vor. Der Altonaer Verwaltung und den Parteien ist das Projekt vorgestellt worden. Bleibt das ungewollte Konkurrenz-Verhältnis zum Pik As, das zurzeit noch in der Neustadt untergebracht ist. „Es ist noch nichts entschieden“, sagt Liane Melzer vom Bezirk Altona. Gernot Knödler
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen