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Jobmaschine soll abheben

Anhörung zum Großflughafen Schönefeld beginnt. Unternehmerverbände betonen die wirtschaftliche Notwendigkeit des Airports. Breite Zustimmung in Bevölkerung

Heute beginnt in der Walther-Rathenau-Halle in Oberschöneweide die Bürgeranhörung zum Bau des Großflughafens Berlin-Brandenburg International (BBI). Beim größten Planfeststellungsverfahren in der Geschichte der Republik müssen mehr als 130.000 Einwände gegen das geplante Großprojekt in Schönefeld bearbeitet werden. Bei den 60 Verhandlungstagen bis September wird mit einem Massenansturm tausender Betroffener gerechnet.

Pünktlich zum Beginn dieser entscheidenden Phase haben sich gestern auch die Vertreter der Berliner und Brandenburger Wirtschaft zu Wort gemeldet. Sie forderten eine „zügige Verwirklichung“ des Interkontinentalflughafens. „Wir brauchen den Airport, um Anschluss an die globelen Märkte zu erhalten“, sagte der Geschäftsführer der Berliner IHK, Thomas Hertz. Viele Unternehmen würden ihre Standortentscheidung für die Region von der Existenz eines solchen Flughafens abhängig machen.

Die Wirtschaftsverbände betonten zudem die Bedeutung des Flughafens für den regionalen Arbeitsmarkt. „Jede Million an Fluggästen bringt etwa 1.000 Arbeitsplätze“, rechnete Hertz vor. Bei einer anvisierten Auslastung von 17 Millionen Personen pro Jahr wären im Flughafen 17.000 Menschen beschäftigt. Die Geamtzahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze, inklusive der „indirekten Arbeitsplätze“, bezifferte der Verbandsvertreter auf 60.000. Man könne also mit Recht vom Flughafen als „Jobmaschine“ sprechen.

Die Mehrheit der Bevölkerung begrüßt den neuen Flughafen. Eine von der Flughafen-Holding beim Meinungsinstitut forsa in Auftrag gegebene Umfrage hat ergeben, dass 73 Prozent der Brandenburger und Berliner den Bau des Airports befürworten. 1998 hatten nur 64 Prozent dem Bau positiv gegenübergestanden, die Zahl der Gegner blieb mit 18 Prozent stabil. Selbst in den betroffenen Landkreisen sind 66 Prozent für den Bau.

Auch der Anhörung der Kritiker können die Verbände Positives abgewinnen: „Wir hoffen auch auf konstruktive Verbesserungsvorschläge“, so Wolfram von Fritsch von Partner für Berlin. Ein Scheitern des Projekts Großflughafen wäre jedoch eine Katastrophe, so das Fazit, dann drohe Berlin das Los der kanadischen Hauptstadt Ottawa: „Viel Regierung, wenig Wirtschaft.“

DANIEL FERSCH

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