taz intern
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„Ein Schulsportplatz? Unmöglich!“ Die Geschichte vom „Campo sportivo“ erzählte Werner Raith gern, die Geschichte von der verdutzten Reaktion des Bürgermeisters, des Schulleiters auf seinen Vorschlag, den Schülern seines Dorfs Borgo Hermada ein Sportfeld zu spendieren. Es ging dann doch – weil Werner unter Auslandskorrespondenten gute 10.000 Mark Spenden einsammelte, aus der eigenen Tasche kräftig draufzahlte und dann die Kommunalbeamten so lange bearbeitete, bis sie aufgaben und den Sportplatz anlegten.

Zuschauen war Werner Raiths Sache nie; er lebte lieber mittendrin. Alle in Borgo Hermada kannten den „Tedesco“, der als Deutschlehrer an der Mittelschule oder einfach nur als Bürger mit seinem ungebremsten Redefluss in bayrisch gefärbtem Italienisch scheinbar verlorene Kämpfe durchfocht. Dem süditalienisch-flexiblen bayrischen Sturkopf widmet Borgo Hermada den Sportplatz: Der heißt seit gestern „Campo sportivo Werner Raith“ FOTO: I. LOTT