kriegsziel pančevo: Umweltschäden
24. März 1999: Um 20.40 und um 21 Uhr schlagen die ersten Nato-Geschosse in Pančevo ein. Das Ziel ist die Fabrik „Lola Utva“, die Kleinflugzeuge für den Einsatz in der Landwirtschaft baut. Die Produktionsanlagen werden fast vollständig zerstört, 880 Kilogramm Natriumhydroxid, 660 kg Kunstdünger, 1.000 kg Chromsäure fließen ungehindert in die Tamiš.
25. März: Morgens gegen 3 Uhr wird „Lola Utva“ wiederum getroffen. Die Öl- und Kaliumtanks des Betriebes laufen aus.
27. März: Beim dritten Angriff auf „Lola Utva“ gerät das Lager für die Plastikreserven in Brand.
4. April: Volltreffer auf die Raffinerie um 4.29 Uhr. Zwei Arbeiter sterben noch vor Ort, vier weitere werden verletzt, die Energieversorgung des Betriebes wird schwer beschädigt.
12. April: Um 2.35 Uhr folgt der zweite Angriff auf die Raffinerie. Mindestens 10 Geschosse beschädigen die Energieversorgung weiter. 3 Ölpumpumpen, 4 Tanks mit fertigem Benzin, die Flüssiggastankstelle des Betriebes gehen in Flammen auf. 2.900 Tonnen Benzin, 200 t Diesel und 250 t Schmier- und Motoröle laufen aus.
13. April: Weitere Angriffe auf die Raffinierie um 5.30 Uhr und um 5.38 Uhr. Ein Tank mit 150 t Maschinenöl läuft aus.
15. April: Um 22.40 Uhr werden Raffinierie und Kunstdüngerfabrik getroffen. 1.400 t Ethylendichlorid gelangen über die Kanalisation in die Donau.
16. April: Um 2.21 Uhr trifft es die Raffinerie. Die Vakuumdestillationsanlage und Kontrollinstrumente werden zerstört.
18. April: Um 1 Uhr treffen Projektile die Raffinerie. 8 Tanks werden zerstört, 7 beschädigt. 9.261 t Rohbenzin und andere Substanzen verbrennen. Zehn Minuten später trifft es die Petrochemische Fabrik. 130 t Vinylchlorid entweichen.
10. Mai: Um 23 Uhr schlagen zwei Nato-Geschosse in der Umgebung des Bahnhofs ein.
11. Mai: Um 14.09 Uhr treffen zwei Bomben Häuser im Dorf Banatsko Novo Selo.
11. Mai: Eine Minute später wird das Dorf Starčevo getroffen. Drei verwundete Bewohner werden ins städtische Krankenhaus gebracht.
11. Mai: Um 22.16 Uhr trifft eine Nato-Bombe den lokalen Transmitter des Staatssenders RTS.
1. Juni: Nach Mitternach schlagen 8 Geschosse in ein militärisches Objekt der jugoslawischen Armee im Stadtteil Kudeljarskom Nasipu ein.
8. Juni: Beim letzten Angriff des Krieges werden um 0.10 Uhr sechs Reservoirs in der Raffinerie getroffen. 30.000 Liter Rohbenzin laufen aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
