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Einigung bei Lufthansa

Genschers Schlichterspruch beendet Tarifkampf. Vergütung jetzt erfolgsabhängig

FRANKFURT/MAIN afp ■ Der monatelange Tarifstreit bei der Lufthansa ist nach einem Schlichterspruch des früheren Außenministers Hans-Dietrich Genscher beigelegt. Wie Genscher gestern in Frankfurt am Main mitteilte, stimmten Lufthansa und die Vereinigung Cockpit seiner Empfehlung zu.

Danach erhöhen sich die Festgehälter der Piloten in den ersten beiden Jahren des Vertrages um zusammen 14,8 Prozent. Hinzu kommt eine vom Unternehmenserfolg abhängige variable Vergütung, die sich im ersten Jahr auf zwei Monatsgehälter beläuft. Die stärkere Beteiligung der Cockpit-Mitarbeiter am Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens ist ein wesentlicher Bestandteil des Schlichterspruchs. Sie war ebenso wie die lange Laufzeit von 39 Monaten vor allem im Interesse des Unternehmens.

Beide Seiten zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Cockpit-Mitglieder müssen der Empfehlung nun noch in einer Urabstimmung zustimmen, was aber als Formsache gilt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hingegen kritisierte das Ergebnis als Verletzung der Einkommensgerechtigkeit.

Vor dem knapp zwei Wochen dauernden Schlichtungsverfahren hatten die Lufthansa-Piloten im Mai zwei Mal für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt, was zum Ausfall hunderter Flüge und Millioneneinbußen des Konzerns führte.

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