Knallharter Freundschaftskick

■ Kiel siegt 8:7 gegen Altona 93 und steigt doch nicht auf

Der Jubel über den soeben gewonnenen Elfmeterentscheid währte keine Minute. Schon bevor der erste Strafstoß im Relegationsspiel zur Fußball-Oberliga zwischen dem gastgebenden FC Kilia Kiel, Dritter der Verbandsliga Schleswig-Holstein, und dem Hamburg-Dritten Altona 93 geschossen wurde, war die bevorstehende Entscheidung bereits zur Farce geworden.

Nach dem 2:2 im Hinspiel und dem 2:0-Erfolg des Oberliga-Meis-ters Holstein Kiel gegen Göttingen 05 hätte der Sieger gute Aussichten auf den Aufstieg gehabt. Denn nur falls Holstein auch in der zweiten Partie um den Regionalliga-Aufstieg in Göttingen bestehen würde, wäre ein weiterer Oberliga-Platz für Altona oder Kilia frei. Und es wurde spannend: Thomas Buhrmann (17.) schoss die Platzherren in Front, wenige Minuten später glich Marius Jendrzej (23.) aus. Ismet Nac (30.) sorgte für die neuerliche Kieler Führung, ehe Torben Voß (35.) zum 2:2 traf. Dabei blieb es – auch nach Verlängerung. Was zu diesem Zeitpunkt nur die wenigsten wussten: Holstein Kiel hatte gepatzt und mit 0:3 in Göttingen verloren (siehe links). So war nicht nur egal, dass bis zum 7:7 alle Spieler ihre Strafstöße verwandelten, der Altonaer Martin Weiss versemmelte und Kilia-Keeper Stephan Berger den Schlusspunkt zum 8:7 setzte, es war auch egal, dass die Teams überhaupt gespielt und dabei ansehnlichen Fußball gezeigt hatten. Der Kilianer Mathias Fischer: „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als am Ende einer Saison noch zwei knallharte Freundschaftsspiele durchzuziehen.“ lu