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Entschädigte verlieren

Stiftung überweist erste Rate an Zwangsarbeiter zu miesem Zlotykurs. Bundestag verlängert Antragsfrist

BERLIN/WARSCHAU afp/dpa ■ Die Antragsfrist für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern wird voraussichtlich bis Ende 2001 verlängert. Der Bundestag wird wahrscheinlich nächste Woche die gesetzlich auf den 11. August terminierte Frist ändern.

In Tschechien und Polen haben inzwischen die Auszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter begonnen. In Polen sei die erste Entschädigungsrate zu einem ungünstigen Wechselkurs überwiesen worden, beschwert sich die polnische Zeitung Rzeczpospolita. Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ habe das Geld in Zloty ausgezahlt, als sich der Kurs des Euro für kurze Zeit auf einem historischen Tiefstand befand. Wenn die Stiftung die gesamten 1,8 Milliarden Mark zu diesem Kurs überweise, verlören die polnischen Zwangsarbeiter mehrere zehn Millionen Mark. Die Vorwürfe würden zusammen mit den Banken geprüft, sagte eine Stiftungssprecherin dazu.

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