am rande: Unter Popstars
Täglich warnt die BZ in großen Lettern vor Rot-Rot-Grün: Die Russen kommen. Oder zumindest neue Parkgebühren! Sagt später nicht, ihr hättet es nicht gewusst. Aber wo bleibt die investigative Recherche? Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, was Rot-Rot im Innersten zusammenhält! Wer hat den Kontakt hergestellt zwischen Gregor Gysi und Klaus Wowereit? Alte Stasiseilschaften? Nein. Es war eine Frau. Sie ist Amerikanerin, und jeder kennt sie. Ihr Name: Madonna Louise Veronica Ciccone. Kurz: Madonna. Nicht nur Popstar und Sexsymbol, nein, überraschenderweise auch eine Agentin des auf dem Rückzug befindlichen Weltkommunismus. In geheimer Mission vor wenigen Wochen in Berlin. Leugnen ist sinnlos: Tausende sahen sie in der Max-Schmeling-Halle.
Unter anderem auch Klaus Wowereit und Christian Krug, Chefredakteur von Max. „Zufällig“ saßen die beiden nebeneinander, ließen sich von Frau Ciccone betören und vereinbarten „spontan“ ein Doppelinterview mit Gregor Gysi in Max. In Max? Jawohl, die machen jetzt auch politischen Journalismus. Und für die Berliner Stars haben sich die Max-Macher gleich ein neues Genre ausgedacht, eine echte journalistische Innovation: ein „Streitgespräch ohne jeden Streit“. Einziger Dissens auf vier langen Seiten: Sollen die drei Opernhäuser, deren Bestand selbstverständlich garantiert ist, ihre Tickets gemeinsam verkaufen oder nicht.
Jeder Widerstand kommt zu spät: Madonna ist Kommunistin.Wowereit und Gysi können wieder Einheitspartei machen, Max fusioniert mit dem ND. Das freie Berlin hat die Schlacht verloren: Widmen wir uns den Parkgebühren.
ROBIN ALEXANDER
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