: Inkonsequente Klimatherapie
betr.: Berichterstattung zum Klimagipfel in Bonn
Wenn ein Arzt bei der klaren Diagnosestellung einer lebensgefährlichen Erkrankung zu einer derart inkonsequenten und halbherzigen Therapie kommen würde, wie es die so genannten verantwortlichen Welt-Umweltpolitiker gerade beim Klimagipfel in Bonn getan haben, würde er die „Lizenz zum Heilen“ verlieren und vermutlich ein Fall für die Staatsanwaltschaft werden.
Das Kioto-Protokoll schrieb schon vor vier Jahren nicht die notwendigen, sondern nur die diplomatisch möglichen Anforderungen an die nationalen Regierungen zur CO2-Reduktion fest. In den vergangenen vier Jahren hat sich wegen der weltweit massiven Zunahme des CO2-Ausstoßes eine neue Geschäftsgrundlage ergeben, die im Hinblick auf das Überleben der Menschheit unabdingbar hätte berücksichtigt werden müssen. Eine Gesellschaft, die zwar in der Lage ist, für eine nicht existenzielle UMTS-Technologie innerhalb kürzester Zeit 100 Milliarden Mark zur Verfügung zu stellen, nicht aber nur einen Bruchteil dieser Summe für überlebensnotwendige Klimaschutzmaßnahmen, kann nur als Selbstmördergesellschaft bezeichnet werden. Die von seriösen und qualifizierten UN-Klimaforschern prognostizierte Temperaturerhöhung von 5 Grad Celsius noch in diesem Jahrhundert bedeutet eine dramatische Umwälzung unserer Gesellschaft.
Für die Vertreter von Umweltschutzverbänden, die sich nach dem Bonner Gipfel freudestrahlend in den Armen gelegen haben, kann man nur wenig Verständnis, eher große Verwunderung aufbringen. Der Bonner Klimagipfel ist eine Bankrotterklärung einer immer mehr von wirtschaftlichen Zwängen und Vorgaben dominierten Politik. BERNHARD FRICKE,Vorsitzender David gegen Goliath e. V., München
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