tipps & termine: Ausstellungen
Dass es möglich ist, tragfähige Gebäude aus Papierstrukturen zu errichten, kann man ab 12. August im „East Forum“ der Galerie Aedes bestaunen. Dort stellt dann der japanische Architekt Shigeru Ban seine ungewöhnlichen papiernen Bauten vor, bei denen es sich keineswegs um modische oder skurrile Konstruktionen handelt. Vielmehr entwickelte Ban diese innovative Bauweise für temporäre Behausungen in Katastrophengebieten – Ban entwarf Notunterkünfte aus Papprollen zum ersten Mal nach dem Erdbeben in Kobe.
Einige Tage später, am 17. August, beginnt in der westlichen Dependance der Galerie Aedes eine Ausstellung des Architekten Simon Ungers. Mit dem Japaner Ban verbindet Ungers allenfalls seine reduzierte Formsprache, das bevorzugte Material des in New York und Köln lebenden Ungers ist hingegen um einiges schwerer als Papier: Aus Stahl baute Ungers nicht nur sein bekanntes „T-House“ in Upstate New York, sondern auch die Plastiken, die nun in der Galerie Aedes West zu sehen sind. Dazu wird im neuen Aedes-Pavillon hinter dem „East Forum“ eine Lichtinstallation von Ungers präsentiert.
Aedes East Forum, Rosenthaler Str. 40/41, Hackesche Höfe, Hof II & Aedes West, S-Bahn-Bogen 600/601, Savignyplatz, Tel. (0 30) 2 82 70 15
Über Leben und Werk einer hierzulande weniger bekannten Künstlerin kann man sich noch bis zum 15. September im Bauhaus-Archiv Berlin informieren: Friedl Dicker-Brandeis war Malerin, entwarf Textilien, gestaltete Bühnenbilder und Innenräume – bis sie 1944 von den Nazis in Auschwitz ermordet wurde. Die Schülerin Johannes Ittens gehörte zu den romantisch-utopischen Künstlern der frühen Bauhaus-Jahre. Für die Ausstellung wurden die heute in alle Welt verstreuten Spuren ihres Schaffens zuammengetragen. Neben Gemälden, Zeichnungen, Möbeln und persönlichen Dokumenten gehören dazu auch Kinderzeichnungen, die unter ihrerAnleitung im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden sind.
Bauhaus-Archiv Berlin, Klingelhöferstr. 14, Tel. (0 30) 25 40 02-0
Impressum
Das nächste taz thema wohnkonzepte erscheint am 2. September 2001.
Redakion:
Ole Schulz
Fotoredaktion:
Christine Janßen
Anzeigen:
Susanne Sigmund
Fax: (0 30) 2 51 06 94
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
